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Biden warnt vor Atom-Armageddon, Selenskij fordert AKW-Rückgabe

Der ukrainische Präsident fordert vom Westen, weiter Druck auf die russische Regierung zu üben – auch, um die Rückgabe des annektierten Atomkraftwerks Saporischschja zu erzwingen. US-Präsident Joe Biden warnt, die Welt befände sich so nah an einer Nuklearkatastrophe wie seit der Kuba-Krise im Jahr 1962 nicht.

Diplomatische Beziehungen/Strategie

  • Die Nato muss nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes verhindern - notfalls mit Präventivschlägen. „Damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden.“ Der Kreml reagierte umgehend auf die Äußerungen. "Die Erklärungen Selenskijs sind nichts anderes als ein Aufruf zum Beginn des Dritten Weltkriegs mit unvorhersehbaren schrecklichen Folgen", so Sprecher Dmitri Peskow.
  • US-Präsident Joe Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt sei seit der Kuba-Krise im Jahr 1962 nicht vor der Aussicht auf ein „Armageddon“ gestanden, sagte Biden in der Nacht auf Freitag. Mehr dazu.
  • Das achte Sanktionspaket der EU gegen Russland ist in Kraft. Teil des Pakets ist unter anderem die rechtliche Grundlage für einen von den G7-Staaten unterstützten Preisdeckel auf Ölimporte aus Russland. Dieser soll die Einnahmen Moskaus deutlich reduzieren. Mehr dazu.

AKW Saporischschja

  • Das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja gehört nach Darstellung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiter zur Ukraine. Dies sei die Haltung der UNO-Behörde, erklärt deren Chef Rafael Grossi am Donnerstag. Grossi wurde am Donnerstag zu Gesprächen in Kiew erwartet. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch angeordnet, das AKW als Eigentum der Russischen Förderation einzustufen. "Der Bedarf für eine nukleare Sicherheitszone um das Atomkraftwerk Saporischschja ist dringender denn je", schrieb Grossi auf Twitter.

  • Die Gefahr eines Unfalls im AKW Saporischschja ist Experten zufolge nicht gebannt. "Wir sagen immer wieder, was getan werden muss, nämlich, einen Atomunfall verhindern, der immer noch eine sehr, sehr klare Möglichkeit ist", sagte Grossi.
  • Die Anlage ist wegen der Kämpfe in der Region abgeschaltet. Saporischschja ist eines der vier Gebiete, die Russland zuletzt annektiert hat. Russland will sie trotz dortiger Niederlagen nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen.

Militärische Lage / Truppenbewegungen

  • Die Ukraine kommt bei der Rückeroberung von durch Russland besetzten Gebieten nach Angaben von Präsident Selenskij weiter voran. Ukrainische Streitkräfte hätten mehr als 500 Quadratkilometer und Dutzende Ortschaften im Gebiet um Cherson zurückerobert. Eine Analyse.
  • Großbritannien sieht die Invasoren im Kampf um die Südukraine in einem strategischen Dilemma. Eine der größten Herausforderungen für russische Kommandanten sei die zunehmende Bedrohung der strategisch wichtigen Stadt Nowa Kachowka am Südende des Dnipro-Stausees, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Der dortige Nachschubweg ist beschädigt, aber die Russen benötigen ihn dringend, um ihre Truppen jenseits des Flusses zu versorgen.
  • Auch in den eigenen Reihen wächst die Kritik an der Militärführung. Der stellvertretende Leiter der von Russland unterstützen Verwaltung von Cherson, Kiril Stremousow, wirft den "Generälen und Ministern" in Moskau vor, die Probleme an der Front nicht zu verstehen. Der ansonsten immer zur russischen Regierung stehende Moderator im russischen Staatsfernsehen, Wladimir Solowjow, fragt auf seinem Livestream-Kanal "Bitte erklären Sie mir, was für eine geniale Idee der Generalstab jetzt hat. Glauben Sie, die Zeit ist auf unserer Seite?".

Angriffe auf Zivilbevölkerung

(Red./APA/Reuters/dpa)