Austria
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Brunner nach Unfall: "Das tut einem Finanzminister weh"

Der Finanzminister lässt im Interview mit der "Kronen Zeitung" seinen Scooter-Crash Revue passieren - und übt harte Kritik an der EU.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hat im Interview mit der Kronen Zeitung noch einmal ausführlich über seinen Unfall mit einem E-Scooter gesprochen - und die EU hart kritisiert, allerdings in einem anderen Zusammenhang.

Zum Unfall: In der Nacht von 12. auf 13. Jänner, also nach dem Tag der Parlamentseröffnung, stürzte der Minister bekanntlich schwer. Brunners Schilderung: Er habe es vorgezogen, die rund 800 Meter lange Strecke nachhause mit einem E-Scooter zu bewältigen, statt auf ein Taxi zu vertrauen.

Die Voraussetzungen für einen Unfall waren nicht ungünstig: Die Temperaturen waren eisig, die Fahrbahn rutschig. War auch Alkohol im Spiel? "Es wurde gegessen und natürlich auch angestoßen. Ich bin dann noch etwas länger geblieben. Es gibt aber keinen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Unfall", sagte Brunner zur Krone. Ein Alkotest sei nicht gemacht worden.

Was geschah

Brunner - er trug keinen Helm - dürfte beim Abbiegen Richtung Schottentor eine Gehsteigkante gerammt haben. "Ich war bewusstlos. Ich hatte nicht bloß eine leichte Gehirnerschütterung, sondern ein schweres Schädel-Hirntrauma. Dass ich da auf der Straße gelegen bin, fehlt mir in meiner Erinnerung völlig", so der Minister. Eine Passantin fand ihn und verständigte die Rettung.

Erst gegen 4 Uhr morgens sei er wieder zu sich gekommen, so Brunner: "Richtig klar war ich wieder in der Früh. Da waren dann schon viele Anrufe auf dem Handy. Meine Frau hat sich natürlich furchtbare Sorgen gemacht, weil ich mich nicht mehr gemeldet hatte und nicht mehr erreichbar war." Nach neun Tagen durfte Brunner das Krankenhaus wieder verlassen.

Harte Kritik an der EU

Nicht nur privat, sondern auch fiskalpolitisch möchte Brunner die Zukunft nun unfallfrei gestalten, erklärt er der Krone. Der Finanzminister bestätigt zwar, dass nicht alle Hilfsmaßnahmen gegen Corona und die Teuerung treffsicher gewesen seien. Aber dafür habe man schnell geholfen.

Eine Studie des Wifo und Cesar Instituts - im Auftrag des Finanzministeriums - zeigt, dass langsamere, treffsichere Hilfen zumindest zu Corona-Zeiten nicht zwingend billiger gewesen wären.

Brunner betont: "Alles, was zu viel ausgegeben wird, tut der alemannischen Seele und vor allem einem Finanzminister weh. Weil wir die Schulden auch zurückzahlen müssen. Und durch das höhere Zinsniveau ist das schwieriger geworden." Deshalb müsse man nun wieder Spielräume für künftige Krisen schaffen. In diesem Punkt kritisierte der Minister die EU außergewöhnlich scharf: "Warum klappt das mit dem gemeinsamen Gaseinkauf nicht? Die EU hat zu wenig getan, um die Preise runterzubringen."

Schlechter Trend für Österreich

Damit reagiert der Minister wohl auch auf folgende Entwicklung: Während die Inflation im EU-Schnitt auf 8,5 Prozent gesunken ist, stieg sie in Österreich im Jänner laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria auf 11,1 Prozent. Liegt das vielleicht auch an den vielen Einmalzahlungen, mit denen Österreich die Bevölkerung zuletzt unterstützt und somit wieder mehr Geld in Umlauf gebracht hat? Ökonomen sind sich derzeit noch uneinig.

Was für Brunner jedenfalls klar ist: Dass er keine Ansprüche auf den Kanzlersessel erhebt, obwohl er wesentlich bessere Vertrauenswerte genießt als Bundekanzler Karl Nehammer (ÖVP). "Ich bin gerne Finanzminister im Team von Karl Nehammer", so Brunner.

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