Austria
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Chamonix-Slalom: Ein Grieche war schneller als alle ÖSV-Stars

Bei nur drei ÖSV-Läufern in der Wertung kommt Fabio Gstrein am Samstag im Slalom von Chamonix auf Platz 13. Ramon zenhäusern siegte, der Grieche AJ Ginnis, 35 und aus Athen, schrieb als Zweiter Skigeschichte.

Österreichs Slalomteam hat im letzten Rennen vor der WM ein Debakel erlitten. Bei nur drei ÖSV-Läufern in der Wertung kam Fabio Gstrein am Samstag im Slalom von Chamonix auf Platz 13, Manuel Feller wurde 14. Den Sieg holte sich der Schweizer Ramon Zenhäusern vor dem Griechen AJ Ginnis (+1,02 Sek.), der damit Skigeschichte schrieb. Dritter wurde der Schweizer Daniel Yule (+1,06). Der zur Halbzeit führende Franzose Clement Noel schied im zweiten Durchgang aus.

Wer aber ist der Grieche, der sensationell auf das Podest kurvte? Ginnis wuchs im Badeort Vouliagmeni auf, sein Vater führte aber die Skischule am Parnass – ab dem Alter von zwei Jahren stand AJ auf Skiern. Einen Teil der Kindheit verbrachte er in Kaprun, hier wurzelt seine Liebe zum Ski- und Rennfahren. Die Anfänge als Ski-Profi mit profunder Ausbildung aber sammelte er in Vermont, wohin die Familie übersiedelte, als er ein 15-jähriger Teenager war. Er wurde US-Meister, fährt seit 2014 im Weltcup. Jetzt stand er erstmals für Hellas auf dem Podest.

Und die Antworten der Österreicher?

Gstrein und Feller verbesserten sich im zweiten Durchgang jeweils um 14 Ränge. Feller riskierte in dem von ÖSV-Techniktrainer Martin Kroisleitner gefinkelt und mit mehr Richtungswechseln gesteckten Kurs voll, baute aber zu viele Fehler ein. "Schlussendlich ist es am ersten Durchgang gelegen. Aber besser heute als in zwei Wochen. Die Form passt, im zweiten hat man gesehen, dass der Speed da ist", meinte der Tiroler. "Schade, dass es für die ganze Mannschaft so schlecht ausgeschaut hat."

"Es war ein bisschen mehr Attacke dahinter, aber ich habe Fehler gemacht", sagte Gstrein. Adrian Pertl wurde 21. Johannes Strolz hatte es als 28. auch noch in den zweiten Durchgang geschafft, der Vorarlberger fädelte aber ein, es war sein sechster Ausfall in diesem Winter.

"Das war leider wieder nichts, ich habe keinen richtigen Grip zusammengekriegt. Geplant war, dass ich jetzt Super-G trainieren gehe. Vielleicht wäre Slalomfahren gescheiter", sagte Marco Schwarz, der als 37. das Finale verpasst hatte. Nach konstant guten Leistungen läuft es seit Kitzbühel im Torlauf nicht richtig: Auf dem Ganslern vergriff sich der Kärntner im Material und qualifizierte sich nicht für den zweiten Durchgang, in Schladming wurde er nach Fehlern nur 25. "Das ist eine Unserie, es wird Zeit, dass ich das ins Positive ummünze und bei der Weltmeisterschaft gescheit attackiere."

Matt: „Schwebephase nicht zusammengebracht“ 

Michael Matt (40.) nützte die letzte Chance, es doch noch in das WM-Aufgebot zu schaffen, nicht. "Ich habe die Schwebephase zwischen den Toren nicht zusammengebracht. Es nützt nichts", sagte der Tiroler. "Die Piste wäre gewaltig gewesen. Durch die Bank waren wir alle langsam, das gilt es zu analysieren." Auch für Simon Rueland (39.) und Dominik Raschner (48.) gab es keinen zweiten Durchgang.

Noel fuhr im ersten Durchgang mit Startnummer drei eine Haarnadel-Passage anders als fast alle seine Konkurrenten, das brachte nachweislich eine halbe Sekunde. Fast niemand der folgenden Top-Läufer nahm diese direktere Linie, so auch nicht die Österreicher. Freilich aber der US-Amerikaner Jett Seymour, dessen Trainer gesteckt hatte. Er kam mit Nummer 59 auf Platz elf, präsentierte sich auch im Finale stark und machte als Siebenter erstmals Weltcuppunkte.

Nicht am Start waren der Norweger Luca Braathen nach einer Blinddarmoperation sowie der Franzose Alexis Pinturault, der sich voll auf die WM-Kombination am Dienstag vorbereitet. Henrik Kristoffersen, Vierter nach dem erste Durchgang, schied im Finallauf mit Einfädler aus.

(APA)