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Chinas Premier gibt Wirtschaftsprobleme zu

Der Umgang mit der Pandemie müsse „wirksam“ mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes koordiniert werden, sagte der Regierungschef bei einem Treffen mit Provinzführungskräften in der Metropole Shenzhen. Damit wies er indirekt auf die Lockdowns und andere Beschränkungen durch die strikte Null-Covid-Strategie Chinas hin, die das Wirtschaftswachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stark bremsen.

Der chinesische Premier Li Keqiang (Bild: APA/AFP/Nikolay DOYCHINOV)

Der chinesische Premier Li Keqiang

(Bild: APA/AFP/Nikolay DOYCHINOV)

Ausnahme Automarkt
Wichtige Daten wie Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze und Anlageinvestitionen waren im Juli erneut hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Chinas Zentralbank hatte daraufhin Zinssätze gesenkt. Eine Ausnahme dieser Entwicklung ist der Automarkt, auf dem das asiatische Land wieder die treibende Kraft ist. „China konnte seine Neuwagenverkäufe in den ersten sechs Monaten um vier Prozent steigern“, sagte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Duisburger Center Automotive Research (CAR). Ein wichtiger Grund seien batterieelektrische Autos. 

Da deutsche Autobauer wie VW, Mercedes und BMW noch Probleme mit elektrischen Autos und Software-Funktionen hätten, haben sie ihre Marktanteile in China kräftig verloren, sagte Dudenhöffer. Ein weiterer Grund seien die schlechteren Einkaufs- und Produktionssysteme.

Autoproduktion BMW (Bild: APA/AFP/Christof STACHE)

Autoproduktion BMW

(Bild: APA/AFP/Christof STACHE)

Von Ziel entfernt
Insgesamt hatte Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal 2022 nur um 0,4 Prozent zugelegt, obwohl die Regierung ein Wachstum von 5,5 Prozent für das ganze Jahr anstrebte. Um die Wirtschaft zu stabilisieren, rief Regierungschef Keqiang jetzt die sechs stärksten Provinzen dazu auf, ein politisches Paket umzusetzen und „ihr eigenes Potenzial zu entfalten.“ Sie sollen eine führende Rolle dabei übernehmen, Arbeitsplätze zu schaffen und zu halten. Schleppende Nachfrage sei ein Hindernis.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2022 mit einem Wirtschaftswachstum Chinas von 3,3 Prozent.