Austria
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Dank Füllkrug ist Deutschlands Chance intakt

Zweites WM-Match, erster Punkt. Deutschlands Fußballer haben in Katar nach einer deutlichen Leistungssteigerung angeschrieben und Favorit Spanien ein 1:1-(0:0)-Unentschieden abgerungen. Damit bleibt das Team von Hansi Flick im aussichtsreichen Rennen um ein Achtelfinalticket. Das liegt auch an der , die Deutschland in die Karten spielte. Der vierfache Weltmeister braucht zum Abschluss der Gruppenphase am Donnerstag (20 Uhr) einen Sieg über Costa Rica und zeitgleich Schützenhilfe der Spanier, die gegen Japan nicht verlieren dürfen. Die Wahrscheinlichkeit für so ein Szenario ist nicht einmal gering.

"Danke an Costa Rica. Wir haben jetzt nach wie vor die Chance, es zu schaffen. Und dafür werden wir alles raushauen, was wir haben. Es war auf jeden Fall eine Steigerung da", sagte Thomas Müller, der vor 68.895 Zuschauern im Al Bayt Stadion zu Al Khor als Solospitze aufgestellt worden war. Im Vergleich zur 1:2-Auftaktpleite gegen Japan hatte der DFB-Bundestrainer Thilo Kehrer und Leon Goretzka das Vertrauen geschenkt, Nico Schlotterbeck und Kai Havertz wanderten auf die Bank.

Der Abend der "Joker"

Nicht nur die Umstellungen zeigten Wirkung, auch die Körpersprache war eine ganz andere. Deutschland bot den nach der 7:0-Gala gegen Costa Rica favorisierten Spanier über weite Strecken die Stirn, beim Gegentreffer in der 62. Minute war die DFB-Abwehr allerdings nicht im Bilde. Kehrer attackierte den über links kommenden Jordi Alba halbherzig, dessen Hereingabe fand "Joker" Alvaro Morata, der sich von Niklas Süle gelöst hatte – 0:1. Aus kurzer Distanz gab es gegen den Goalgetter von Atletico Madrid keine Abwehrchance für Torhüter Manuel Neuer. Der DFB-Kapitän hatte in der 7. Minute mit einem brillanten Reflex bei einem Schuss von Dani Olmo einen früheren Rückstand verhindert. Das war absolute Weltklasse.

Spanien hatte in diesem intensiven und gutklassigen Kräftemessen, das kaum Zeit zum Verschnaufen ließ, deutlich mehr Ballbesitz (64:36 Prozent), die Deutschen ließen sich aber nicht die Schneid abkaufen. Am 17. November 2020 war das noch anders gewesen. Da fegte die "Rote Furie" in der UEFA Nations League in Sevilla mit 6:0 über ihren Kontrahenten hinweg.

"Wir leben noch"

Die DFB-Elf, die seit 34 Jahren auf einen Sieg gegen die Iberer bei einem großen Turnier wartet, suchte Antworten und fand sie. Nachdem Jungstar Jamal Musiala nach Idealpass von Leroy Sane frei vor und an Spaniens Goalie Unai Simon gescheitert war (73.), machte es der eingewechselte Werder-Bremen-Stürmer Niclas Füllkrug zehn Minuten später besser.

Wieder war Musiala involviert, Füllkrug nahm ihm den Ball ab und jagte selbigen ins linke obere Eck – 1:1 (83.). "Es ist schon ein besonderes Erlebnis, bei einer WM dabei zu sein. Das ist das Größte, was man als Fußballer erleben kann. Das Tor fühlt sich richtig gut an", sagte der 29-Jährige, dessen Karriere nach Knorpelschäden in beiden Knien (2013, 2015) an einem seidenen Faden gehangen war.
Trotz des persönlichen Höhenrausches hält Füllkrug den Ball flach. "Wir brauchen jetzt nicht durchzudrehen, es ist kein Sieg. Aber wir können mit einem guten Gefühl in das Spiel gegen Costa Rica gehen." Ähnlich sieht es Neuer: "Das Wichtigste ist: wir leben noch."  

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