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Das Ende der Schweizer Devisenkäufe

Die Inflation liegt in der Schweiz bei 3,5 Prozent.

Zürich/Bern. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Epoche mit intensiven Devisenmarkt-Interventionen zur Schwächung des Franken beendet. Die Notenbank verkaufte im Zeitraum April bis Juni Devisen im Wert von fünf Millionen Franken (5,24 Mio. Euro), wie aus am Freitag veröffentlichten SNB-Daten hervorging. Seit der Abschaffung der Anbindung an den Euro im Jahr 2015 hatte die SNB insgesamt 353 Mrd. Franken vor allem für den Kauf von Dollar, Yen und Euro ausgegeben, um die Aufwertung der besonders in Krisenzeiten gesuchten heimischen Währung einzudämmen.

Das Ende der Devisenkäufe ist der zweite wichtige Kurswechsel der SNB in kurzer Zeit, nachdem die Zentralbank zuletzt nach fast acht Jahren die Negativzinsen aufgehoben hatte, um die anziehende Inflation zu bekämpfen. „Die SNB agiert nun in einem neuen Umfeld“, sagt Elias Hafner, Devisenstratege der Zürcher Kantonalbank.

„Die Bereitschaft der SNB zu Interventionen ist jetzt viel geringer.“ Auf dem Höhepunkt im Jahr 2020 gab die SNB 112 Mrd. Franken aus, um Zuflüsse von Investoren zu verhindern, die durch die Coronapandemie verunsichert waren und den Franken mit Käufen in die Höhe trieben. Seitdem hat die Zentralbank ihr Augenmerk jedoch nicht mehr auf den Franken, sondern auf die Bekämpfung der Inflation gerichtet, die im August ein 29-Jahres-Hoch erreichte. Auch wenn die Teuerung in der Schweiz im internationalen Vergleich mit 3,5 Prozent bescheiden ausfällt, liegt sie jenseits des Preisstabilitätsziels der SNB von null bis zwei Prozent pro Jahr. Die höhere Inflation im Ausland hat die Auswirkungen des starken Franken auf die Schweizer Exportfirmen gedämpft. Gleichzeitig federt die Stärke der Währung die höheren Preise von Importprodukten ab. (ag.)