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Deutsche Aufräumarbeiten nach WM-Aus: Ralf Rangnick als Retter?

FUSSBALL-NATIONS-LEAGUE: FRANKREICH - ÖSTERREICH

© APA/ROBERT JÄGER / ROBERT JÄGER

Österreichs Teamchef wird bereits als Bierhoff-Nachfolger auf der Gerüchtebörse gehandelt. Auch hinter Flick steht ein Fragezeichen.

von Günther Pavlovics

Oliver Bierhoff muss den DFB nach 18 Jahren verlassen. „Ich war nie der Volksliebling und werde es nie werden“, hatte der 54-Jährige einst gesagt. Nicht 2022, nicht 2018, sondern 2007 im Jahr nach dem Sommermärchen der Heim-WM. Auch nach dem „Golden Goal“, das Deutschland 1996 den EM-Titel brachte, ging der Sohn eines Managers von RWE den Deutschen nicht unter die Haut. Er hatte 1990 Mönchengladbach verlassen, um ein Jahr in Salzburg zu spielen und danach zwölf Jahre bis 2003 in Italien. Nach Deutschland kam er 2004 zurück, in Kombination mit Jürgen Klinsmann. Für Bierhoff wurde der Job „Teammanager Nationalmannschaft“ geschaffen.

Bierhoff aber übersah nicht nur die Abwärtstendenzen. Er machte 2018 in der Causa Mesut Özil zudem den Fehler, diesen nach der misslungenen WM auch noch als Sündenbock hinzustellen. Teamchef Löw aber machte Bierhoff stets die Mauer. Als dieser gehen musste, machte Nachfolger Flick klar, dass der Verbleib von Bierhoff eine Bedingung sei, dass er den Job mache.

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© Bild: APA/AFP/MIGUEL MEDINA / MIGUEL MEDINA

Was macht Flick?

Wie Flick nun reagiert, ist eine spannende Frage. Der Teamchef sagte: „Meinem Trainerteam und mir fällt im Moment die Vorstellung schwer, wie die durch Olivers Ausscheiden entstehende Lücke fachlich und menschlich geschlossen werden kann.“ Und weiter: „Für mich persönlich war Oliver innerhalb des Teams mein erster Ansprechpartner und Freund. Wir hatten als gemeinsames Ziel das Projekt EM 2024 in Deutschland.“

Der 57-jährige Flick ist bekannt dafür, dass er geht, wenn ihm das Umfeld nicht passt. Das war 2020 so als Bayern-Trainer nach dem Triple, 2018 bei Hoffenheim als Geschäftsführer und 2014 als Co-Trainer von Jogi Löw. Nach dem WM-Titel stieg Flick zum Sportdirektor auf, doch er stieg Anfang 2017 schon wieder aus.

Deutschland sonnte sich noch immer im WM-Ruhm ohne groß an modernen Strukturen zu arbeiten. Der Aufstiegsrausch des deutschen Fußballs hatte 2006 begonnen und den WM-Titel gebracht. Doch schon bei der EM 2016 schied man im Semifinale aus. Bei der WM 2018 rasselte der Titelverteidiger desaströs nach der Vorrunde aus dem Turnier. Bei der EM 2021 war im Achtelfinale Schluss.

© Bild: APA/AFP/POOL/ARNE DEDERT

Rangnick als Retter?

Die WM in Katar ist jetzt das eine verpatzte Turnier zu viel. Dem „Direktor Nationalmannschaften und Akademie“ wurde auch die Quartierwahl (120 Kilometer von Doha entfernt, 2018 südlich von Moskau und nicht in Sotschi) vorgeworfen – 2014 war er noch der Held gewesen, weil er das „Campo Bahia“ im brasilianischen Nirgendwo errichten hatte lassen. 2024 können die Deutschen in der Akademie in Frankfurt wohnen – die hat Bierhoff gegen viele Widerstände vorangebracht und zuletzt der ÖFB-Delegation stolz gezeigt. Ralf Rangnick hatte die Besichtigung eingefädelt. Österreichs Teamchef wird nun – wie auch Rummenigge und Sammer – als Retter des deutschen Fußballs gefordert.

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