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Die echte, die wirkliche Wahrheit [premium]

Verschwörungstheorien? Sind nichts Neues. Kennen Sie die These, dass wir alle auf der Innenseite der Erdkugel leben? In einer Hohlwelt? Vorabdruck aus dem Roman „Monde vor der Landung“.

Trotz solcher Kleinerfolge fühlte sich Bender im Allgemeinen ziemlich allein mit seinem Wissen. Christlichen Missionaren in zivilisationsfernen Winkeln der Erde musste es ganz ähnlich gehen. Verbündete und Aufgeklärte gab es natürlich, aber diese wohnten alle weit weg. Der große Karl Neupert in Augsburg und Johannes Lang in Frankfurt. Die beiden deutschen Entdecker des Weltbildes. Mehr als einen wachen Geist pro Stadt konnte Deutschland offenbar nicht aufbringen. Aber immerhin: ein Fortschritt. In diesem Augenblick stolperte ein Junge auf der Straße, wie zur Untermalung des Fortschritts, über seinen eigenen Schirm.

Der allererste Entdecker der Wahrheit war der Amerikaner John Cleves Symmes jr. gewesen, ein Kaufmann aus New Jersey, der in der kurzen Zeit, die ihm auf der Erde vergönnt war (er starb mit achtundvierzig), überraschend tiefe Einsichten in ihre Natur gewonnen hatte. Während das von ihm betriebene Handelsgeschäft vor seinen Augen Bankrott ging, versenkte er sich, da ihm sonst nicht viel blieb, mehr und mehr in das Rätsel der Saturnringe. Ihr Studium bot ihm Trost und Zerstreuung. Darüber gelangte er allmählich zu der Einsicht, dass eine ganz ähnliche Struktur doch auch für die Erde existieren müsste. Wie war es möglich, dass dem fernen Saturn so eine stabilisierende Mitgift zugedacht worden war, aber der Erde, die aufgrund des ununterbrochen auf ihr geschehenden Unglücks doch umso mehr Halt und Aufheiterung benötigte, gar nichts Vergleichbares? Bestimmt gab es da etwas. Ja, es musste da sein, in den Nächten fühlte man es doch. Warum aber war es nicht sichtbar? Symmes' Lösung: Die Saturnringe der Erde befanden sich in ihrem Inneren. Über Löcher in den Polen konnte man dorthin gelangen und sie betrachten. Das war auch die erste Lösung für das alte Problem, dass die geografischen Pole nicht an der Stelle der magnetischen zu liegen, ja sich sogar unabhängig von diesen zu verschieben schienen. Das, so Symmes, sei das Wirken der Ringe im Inneren, der konzentrischen Innenkugeln. Symmes plante eine Untersuchung des Inneren der Erde, aber kurz vor Beginn der Expedition verstarb er plötzlich unter mysteriösen Umständen – auch das natürlich ein Beweis.

Freilich war diese erste Theorie noch unvollständig. Sie stand auf dem Kopf. Ihr Vollender war schließlich Dr. Cyrus Teed, der sich ab einem gewissen Zeitpunkt, um es seinen späteren Jüngern leichter zu machen, in Koresh umbenannte, die hebräische Form von Cyrus. Dr. Teed war ein außerordentlich begabter Mann. Schon im Alter von dreißig, im Jahr 1869, war ihm vollkommen bewusst, dass er zu Höherem berufen war. In seinem Labor in Utica, New York, gelang ihm eines Abends die Transmutation der Elemente. Wie er später in „The Illumination of Koresh“ festhielt, habe er Materie in Energie umgewandelt, und zwar durch „polaren Einfluss“. Da es aber noch nicht allzu spät war, machte er sich noch am selben Abend dieses außerordentlichen Tages daran, seine Experimente auch auf das Gebiet der Unsterblichkeit auszuweiten. Dabei geriet sein Körper aus Versehen in einen Stromkreis, der zwar nicht stark genug war, um ihn umzubringen, aber ihn für einen Augenblick ohnmächtig werden ließ.