Austria
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Die FPÖ-Wähler sind nicht mehr nur jung und männlich [premium]

Die ÖVP profitiert von den Neos, die FPÖ im mittleren Lebenssegment und die Spitzenkandidaten haben keine Anziehungskraft: Vier bemerkenswerte Lektionen aus der Niederösterreich-Wahl.

Sieben Wahlschlappen musste man seit der Ibiza-Affäre verkraften, nun scheint die Comeback-Story der skandalgeschüttelten FPÖ jedoch ein Happy End zu finden: Sie hat am Sonntag von der allgemeinen Proteststimmung am meisten profitiert. Dass diese einmal mehr der FPÖ hilft, Erfolge zu feiern, ist aber nicht die einzige These, die sich aus der Landtagswahl in Niederösterreich ableiten lassen.

1. Die Zeit der absoluten Mehrheit ist aus ÖVP-Sicht vorbei. Trotz eigener Verluste hat die SPÖ nun die aussichtsreichste Position.

Der eigentlich unglückliche Dritte, die SPÖ, findet sich infolge der FPÖ-Absage in einer überraschend aussichtsreichen Verhandlungsposition wieder. Denn dem Zweiten, Udo Landbauer, wird eine persönliche Aversion gegen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nachgesagt. Er will sie weder zur Landeshauptfrau wählen noch mit ihr zusammenarbeiten. Vielmehr dürfte der blaue Plan lauten, die Proteststimmung am Köcheln zu halten. Generalsekretär Michael Schnedlitz hat Landbauer vorzeitig „overruled“. Ein Abkommen mit der ÖVP könnten sich die Roten damit teuer erkaufen lassen, etwa mit der Forderung nach dem Finanzressort oder gar dem Wechsel an der ÖVP-Spitze. Sonst droht ein freies Spiel der Kräfte. Im Landtag wäre eine schwarz-grün-pinke Koalition möglich, hätte auf die Proporzregierung, in der fix ÖVP, FPÖ und SPÖ sitzen, aber keine Auswirkung.