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"Die Russen sind im Winter verwundbarer" [premium]

Der Militärforscher Niklas Masuhr von der ETH Zürich sieht die ukrainische Armee im Vorteil. Das russische Offensivpotenzial hält er für ausgeschöpft.

Die Presse: Der Militärökonom Marcus Keupp von der Militärakademie der ETH Zürich meinte neulich: „Ein Sieg der ukrainischen Streitkräfte ist nur noch eine Frage der Zeit. Sie haben die Initiative, Russland hat keine Reserven mehr, um eine Wende herbeizuführen.“ Sehen Sie das auch so?

Niklas Masuhr: Ich würde es konservativer formulieren. Es gibt ein Spektrum an Möglichkeiten, wie dieser Krieg fortlaufen kann. Aber die Trends gehen gegen Russland. Die Ukraine ist im Vorteil.

Warum?

Russland scheint sein Offensivpotenzial ausgeschöpft zu haben. Das russische System hat offenbar nicht die Substanz, um in diesem Krieg selbst genug qualifizierte Infanterie zu generieren.

Russland könnte in der Theorie doch noch Millionen Reservisten mobilisieren?

Natürlich kann Russland, zynisch gesprochen, mehr Wehrpflichtige „nachkippen". Aber die Frage ist: Wie absorptionsfähig sind die Truppen? Wie gut sind die Russen darin, einen Supermarktkassier oder einen Informatiker wieder auszubilden und so zu integrieren, dass er in der Ukraine einen militärischen Effekt erzielen kann? Das Problem der Russen ist: Sie sind darin wohl nicht besonders gut.

Woran liegt das?