Austria
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Donaubucht wird zum reinen Politikum

Als das Linzer Architektenkollektiv G.U.T. im März 2018 auf Eigeninitiative (und auch eigene Kosten) seine Überlegungen für die Attraktivierung des Jahrmarktgeländes in Linz präsentierte und den von den Neos initiierten "Linzer Preis für Stadtentwicklung" gewann , war die Stadtpolitik vor Begeisterung kaum zu halten. 

Aus der "Donauinsel", die bekanntlich aus Gründen des Wasserschutzes als nicht realisierbar bezeichnete wurde, weil dadurch ein "totes Gewässer geschaffen" würde, entstand das leicht abgeänderte Projekt der "Donaubucht". Ziel: Ein grünes Jahrmarktgelände, das der Linzer Bevölkerung als Freizeit- und Erholungsfläche zurückgegeben werden und die Stadt näher an die Donau rücken sollte.

Jetzt, da die Überlegungen nach vielen Diskussions- und Planungsrunden und dem wasserrechtlichen Okay des Landes endlich in die Realisierungsphase kommen sollten, ist das Gesamtprojekt plötzlich wieder Spielball politischer Debatten. 

"Zu teuer" und ein "Luftschloss"

Als zu teuer befindet die Linzer SPÖ das Projekt und will es, wenn überhaupt, dann nur schrittweise realisieren. Eine Etappenlösung würde auch die ÖVP angesichts der Kostensteigerungen für sinnvoll halten. Die FPÖ spricht von der "Luxus-Wasserbucht", das sich als Luftschloss erwiesen habe, und will das Projekt begraben. Die Stadtregierung sollte sich "nach langem Herumplanen und horrenden Kostensteigerungen auf eine einfach machbare und damit leistbare Neugestaltung des Marktgeländes" einigen, legte heute Stadtrat Michael Raml in einer Aussendung noch einmal sehr deutlich nach.

Einzig die Grünen stellen sich klar auf die Seite des Projektes, wollen die "Wasserbucht nicht untergehen" lassen.  Die Stadt müsse umgehend prüfen, ob eine Förderung des Bundes möglich ist. "Schließlich sind sich alle einig, dass die Bucht und die Begrünung des Jahrmarktgeländes ein großer Gewinn für die Stadt wäre",  machte heute Stadträtin Eva Schobesberger noch einmal klar. 

Unklare Frage der Kosten

Die Architekten wollen mit der Bucht beginnen und dann nach und nach ihre Begrünungspläne für das Areal umsetzen. Zur politischen Debatte kommt auch eine über die kolportierten Kosten. Woher die neun bis zehn Millionen Euro kommen, weiß Martin Urmann nicht. "Wir gehen aktuell von fünf bis sechs Millionen Euro aus." Die drei Millionen Euro, die auch immer wieder als ursprüngliche Kostensumme für das Projekt genannt werden, sind für die Architekten nicht erklärbar. "Wir haben diese Summe nie genannt", so Urmann. 

Es scheint also noch reichlich Diskussionsbedarf in der Sache zu geben.

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