ÖVP und SPÖ sehen dem Aufstieg der Freiheitlichen immer wieder hilflos zu. Das Dilemma der SPÖ ist altbekannt, jenes der ÖVP neu.
Dieses Land befindet sich in einer Zeitschleife. Seit den Neunzigerjahren erleben wir sich ständig wiederholende Abläufe, die vorausschaubar sind und keinen mehr überraschen sollten. Sie überraschen aber doch viele handelnde Personen – und das ist das eigentlich Überraschende daran.
Der Ablauf sieht so aus: Die freiheitliche Partei setzt auf ein einziges Thema, das Schüren von Ressentiments gegen „Ausländer“ (oder Asylwerber oder Migranten, das ist beliebig austauschbar), und als Stilmittel auf die wohl kalkulierte Provokation. Das Konzept wirkt, die FPÖ wird immer stärker, SPÖ und ÖVP finden kein Rezept dagegen. Weder die Ausgrenzung wirkt, noch die Übernahme freiheitlicher Positionen.
Irgendwann lässt sich die FPÖ nicht mehr ausgrenzen, sie kommt in eine Regierung – und entzaubert sich dort selbst. Internes Chaos oder das Aufbrechen von Korruptionsskandalen bereiten der freiheitlichen Regierungsbeteiligung ein jähes Ende, die Partei wird demoliert – und fängt einfach wieder von vorn an.
