Austria
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Ein Viertel der Migranten hat Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche

© APA - Austria Presse Agentur

Unzureichende Deutschkenntnisse sind für 43,6 Prozent der Migranten die Ursache für Probleme bei der Arbeitssuche

Migranten haben es bei der Arbeitssuche deutlich schwerer als Österreicher, geht aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria für das Jahr 2021 hervor. Demnach war ein Viertel der im Ausland geborenen 15- bis 64-Jährigen bei der Suche nach einer passenden Arbeit mit Hindernissen konfrontiert und rund 8 Prozent der im Ausland geborenen Erwerbstätigen fühlen sich bei ihrer derzeitigen Arbeit diskriminiert, teilte die Statistik Austria in einer Aussendung mit.

Nach den Gründen für die Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche hätten 43,6 Prozent der befragten Migrantinnen und Migranten unzureichende Deutschkenntnisse genannt. Und 16,8 Prozent der Migranten würden keine ihren Qualifikationen entsprechende Arbeit finden. Wobei für 15,2 Prozent das größte Problem sei, dass ihre ausländischen Bildungsabschlüsse nicht anerkannt würden.

Rund ein Fünftel (18,9 Prozent) der Migrantinnen und Migranten zwischen 15 und 64 Jahren habe Deutsch als Erstsprache und 2,6 Prozent führten neben Deutsch eine andere Erstsprache an. Mehr als ein Drittel der Zugewanderten (35,5 Prozent) beherrsche - der eigenen Einschätzung zufolge - die deutsche Sprache fließend und ein Viertel (24,4 Prozent) in fortgeschrittenem Ausmaß. Aber 15,7 Prozent hätten angegeben, nur Grundkenntnisse zu beherrschen. Und weitere 5,5 Prozent hätten ihre Deutschkenntnisse mit nur sehr gering oder gar nicht vorhanden eingeschätzt.

Wobei Erwerbstätige sich besser bewertet hätten: So hätten 37,9 Prozent ihre Deutschkenntnisse mit "fließend" bezeichnet, bei Nicht-Erwerbstätigen wären es 30,3 Prozent. Und ein Viertel (25,5 Prozent; Nicht-Erwerbstätige: 22,2 Prozent) beurteile ihre Deutschkenntnisse als fortgeschritten.

Fast drei Viertel (73,0 Prozent) der im Ausland geborenen Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren hätten ihre höchste Ausbildung im Ausland abgeschlossen und zwar größtenteils im Herkunftsland. Wobei lediglich 13,3 Prozent einen Antrag auf Anerkennung oder Bewertung ihrer im Ausland erworbenen formalen Qualifikationen in Österreich stellten: Bei mehr als einem Zehntel (10,6 Prozent) der Migranten mit ausländischen Bildungsabschlüssen wurden laut Statistik Austria diese in Österreich bereits anerkannt, aber 86,7 Prozent der Migranten stellten keinen Antrag.

Eine Anerkennung im Ausland erworbener Bildungsabschlüsse gehe mit einer stärkeren Arbeitsmarktbeteiligung einher: Wiesen Migranten mit ausländischem Bildungsabschluss im Alter von 15 bis 64 Jahren eine Erwerbstätigenquote von 66,7 Prozent auf, lag diese bei Personen mit anerkannter ausländischer Ausbildung bei 76,1 Prozent.

Ein Viertel (24,9 Prozent) der Migranten im erwerbsfähigen Alter, die entweder derzeit erwerbstätig oder früher in Österreich beruflich tätig oder zumindest auf Arbeitssuche waren, war laut Statistik Austria bei der Suche nach einer passenden Arbeit mit einigen Hindernissen konfrontiert. Das größte Hindernis bei der Arbeitssuche stellten dabei für 43,6 Prozent der im Ausland Geborenen unzureichende Deutschkenntnisse dar. Weitere 16,8 Prozent fänden keine ihrer Ausbildung entsprechende Arbeit. Für 15,2 Prozent stelle die fehlende Anerkennung ihrer ausländischen Bildungsabschlüsse das größte Hindernis bei der Arbeitssuche dar. 8,9 Prozent der Migranten mit Arbeitserfahrung in Österreich führten als Haupthindernis die fehlende Arbeitsbewilligung und beinahe ebenso viele (8,0 Prozent) ihre ausländische Herkunft an.

Grundsätzlich waren Migrantinnen in höherem Ausmaß (27,1 Prozent) mit Hindernissen konfrontiert als Migranten (22,8 Prozent).

Rund 8 Prozent der erwerbstätigen Migranten fühlten sich bei ihrer derzeitigen Arbeit diskriminiert, Frauen etwas häufiger (8,9 Prozent) als Männer (8,0 Prozent). Als wichtigsten Grund für die Diskriminierung führten 78,4 Prozent der Migranten, die von Diskriminierung betroffen waren, ihre ausländische Herkunft an; bei den Männern läge dieser Anteil bei 89,1 Prozent. In Österreich geborene Erwerbstätige waren insgesamt in geringerem Ausmaß (5,1 Prozent) von Diskriminierung betroffen, Frauen jedoch deutlich öfter (7,4 Prozent) als Männer (3,1 Prozent). Als Hauptgrund für die Diskriminierung führte mehr als jede zweite in Österreich geborene Frau (53,1 Prozent) das Geschlecht an.

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