Ein Wochenbeginn, an dem alle Züge still stehen

Es wird schon nach besonderen Wortkreationen für den heutigen Bahnstreik gesucht. Die originellste ist noch Lok-Down. Dabei ist den Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind, heute gar nicht zum Lachen. Schon in der Nacht auf Montag spielten sich chaotische Szenen ab. Auf dem Hauptbahnhof suchten Fahrgäste ihren Zug, der teilweise nicht fuhr, weil er erst nach Mitternacht ankommt und dann in Streikphase fällt. Ein Zug von Kärnten nach Wien blieb in Wiener Neustadt stehen, weil er Verspätung hatte und deshalb ebenfalls erst nach Mitternacht am Hauptbahnhof angekommen wäre. Ein.ÖBB-Sprecherin klang etwas bemitleidenswert, als sie den Reisenden den Streik erklärte und sich danach für die Gewerkschaft entschuldigte.

Eigentlich hatte kaum jemand damit gerechnet, dass es tatsächlich zu dem Bahnstreik kommen wird. Am Samstag war noch bis spät in die Nacht verhandelt worden, am Sonntag allerdings traf man sich nur noch wenige Minuten, um das vorläufige Ende der Gespräche zu verkünden. Ein Gespräch von nicht einmal einer halben Stunde, das eine ganze Nation in Geiselhaft nimmt.

Die Auswirkungen werden enorm sein. Viele Menschen werden nicht zu ihrem Arbeitsplatz gelangen. Der Umstieg auf das Auto ist auch nicht die große Lösung, weil auf den Einfahrtsautobahnen nach Wien Staus zu erwarten sind. Glücklich jene, die da auf Home-Office umschalten könnten. Wer sich in die Verkehrsschlacht werfen muss, der sollte mehrmals auf die Onlineseite kurier.at schauen. Wir werden den ganzen Tag über schauen, wo was passiert und sofort darüber berichten.

Angesichts einer solchen Meldung rückt die Weltmeisterschaft ein wenig in den Hintergrund. Obwohl es von dort Unschönes zu berichten gibt. Nicht, dass Deutschland mit einem Unentschieden seine Aufstiegschance gewahrt hat. Vielmehr, dass Marokko Belgien besiegt hat und es danach zu Randalen in Brüssel gekommen ist.

Ich hoffe, dass trotz der vielen Unannehmlichkeiten der Tag dennoch gut verläuft

Ihr

Martin Gebhart

Die wichtigsten Meldungen des Tages im Überblick:

• Es wird gestreikt: Zug fährt … nicht ab
  Der Verhandlungszug ist abgefahren: Am Sonntag, 11.12 Uhr, gingen die Vertreter von Wirtschaftskammer und Gewerkschaft Vida ohne Einigung auseinander – dabei hat ihr Termin erst um 11 Uhr begonnen. Zuvor wurden die Samstagnachmittag begonnen Gespräche um Mitternacht unterbrochen. Fazit: Der angedrohte Streik wird Realität.
  Für Bahnreisende und Pendler hat das ausgerechnet am ersten Werktag der neuen Arbeitswoche gravierende Auswirkungen: Was gilt es für Bahnfahrgäste nun zu wissen? Der KURIER hat die wichtigsten Fragen und Antworten.
   
• Bahn streikt: Der KURIER aus den Bundesländern
  Für 24 Stunden ist der Bahnverkehr in Österreich stillgelegt. KURIER-Reporter in den Bundesländern ausgeschwärmt, um Eindrücke und Stimmungen zu sammeln. Erfahren Sie in unserem LIVE-Ticker auch, wie es aktuell so läuft es auf Österreichs Straßen.
   
• Völlig überzogen
  Die Bediensteten der Bahn stehen gehaltsmäßig gut da. Der Ruf nach einer Lohnerhöhung über der Inflationsrate ist nicht gerechtfertigt, meint Robert Kleedorfer im heutigen Leitartikel.
   
• Valneva-Chef: "Die Impfstoffe sind alle suboptimal"
  Konzernchef Thomas Lingelbach über Impfmüdigkeit, falsche Erwartungen über die Wirksamkeit und warum das eigene Covid-Vakzin viel zu spät auf den Markt gekommen ist (mehr dazu).
   
• Meinl-Reisinger: Nehammer ließ sich "am Nasenring durch die Manege führen"
  In der ZIB 2 verteidigte die Neos-Chefin ihre jüngsten scharfen Aussagen zur Asylpolitik. Dieser Kurs sei keinesfalls neu (mehr dazu).
   
• Vater starb bei Autounfall bei Tulln: Paten für Kinder gesucht
  Hinterbliebene bekommen 5.000 Euro von „Hilfe im eigenen Land“. In den Unfall war auch Ex-ÖFB-Fußballerin Nina Burger verwickelt (mehr dazu).
   
• Ordensfrau fürchtet: „Die Kirche wird eine Minderheit werden“
  Der Orden der Elisabethinen feiert heuer sein 400-jähriges Bestehen. Generaloberin Schwester Barbara Lehner über Pflegenotstand, Asyl und Glauben (mehr dazu).
   

• Job Ghosting: Mitarbeiter erscheinen nicht zur Arbeit
  Sie bewerben sich, kommen zum Vorstellungsgespräch – aber melden sich dann nie wieder: Was es mit Job-Ghosting auf sich hat (mehr dazu).
   
• ÖSV-Legende Andreas Goldberger: "Du bewegst dich in einer Scheinwelt"
  Der einstige Skisprung-Held wird 50 Jahre alt. Mit dem KURIER sprach er über Job, Beliebtheit und Jugendsünden (mehr dazu).
   
• 
  Nach der Blamage zum WM-Auftakt waren die Deutschen gegen Spanien dem Sieg näher. Gegen Costa Rica wartet nun ein Endspiel (mehr dazu).
   
• Nach frühem Schock: Kroatien feiert klaren WM-Sieg gegen Kanada
  Bayern-Star Davies brachte den Außenseiter nach rund 100 Sekunden in Führung, Kroatien siegte am Ende aber deutlich mit 4:1 (mehr dazu).
  Einen Überblick über alle Spiele, Tabellen, sowie Geschichten und Neuigkeiten finden Sie in unserem WM-Channel.
   
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Wetter: Heute größtenteils trüb: Den ganzen Tag über sorgen Nebel- oder Wolkenfeldern für grauen Himmel über Österreich. Im Westen regnet es örtlich etwas. Tageshöchsttemperaturen 1 bis 9 Grad, mit den höchsten Temperaturen im Westen.

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