Austria
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Eine Exilregierung für ein Land in Angst [premium]

Zwei Jahre nach dem Volksaufstand in Belarus zerfleischt sich die Opposition selbst. Diktator Lukaschenko profitiert vom Krieg in der Ukraine.

Minsk/Warschau. Die belarussische Opposition erfindet sich zwei Jahre nach dem blutig niedergeschlagenen Volksaufstand neu. Zum Abschluss eines zweitägigen Oppositionskongresses in Vilnius verkündete die informelle Oppositionsführerin, Swetlana Tichanowskaja, die Schaffung einer vorübergehenden Exilregierung. „Bis Ende September bilden wir eine Exilregierung und veröffentlichen die Liste aller Minister“, versprach Tichanowskaja am Dienstagabend in der litauischen Hauptstadt, wohin sie vor zwei Jahren ins Exil geflohen war. Inzwischen arbeitet dort ein großer Stab für sie.

Viele Oppositionspolitiker hatten Tichanowskaja in den vergangenen Wochen Zögerlichkeit vorgeworfen. Prominente Exilpolitiker aus Warschau verlangten auf dem zweitägigen Oppositionskongress „Neues Belarus“ die Gründung einer solchen Exilregierung. Der ehemalige Kulturminister und Diplomat Pawel Latuschko soll nun für seinen Aufruhr am Kongress belohnt und Transformationsminister werden, Walery Kowalewski Außenminister. Tichanowskaja selbst zeigte sich am Montag in Vilnius selbstkritisch. „Wichtig ist jedoch einzig ein Machtwechsel in Minsk“, sagte die 39-Jährige.