Austria
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Eklatanter Mangel an Kassenärzten: Alle profitieren außer den Patienten [premium]

Nur drei Prozent der Kassenstellen in Österreich sind derzeit nicht besetzt. Genug, um das Gefüge aus dem Gleichgewicht zu bringen. Da stimmt doch etwas nicht.

Die Vertreter der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) lassen keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen: 97 Prozent der Kassenstellen in Österreich sind besetzt. Nur in einigen wenigen Fächern und (ländlichen) Regionen gebe es temporäre Nachbesetzungsprobleme, die aber nicht wirklich ins Gewicht fallen würden.

Tatsächlich stimmt es sogar, dass nur drei Prozent der Stellen offen sind. Zur Verdeutlichung der Größenordnung: Österreichweit gibt es derzeit rund 8300 Kassenärzte, drei Prozent entsprechen 250 Ordinationen. Vor diesem Hintergrund drängt sich eine Frage geradezu auf: Wie kann eine so geringe Zahl an offenen Stellen dazu führen, dass ein Kassenärztemangel mit – in einigen Fächern – monatelangen Wartezeiten auf Termine herrscht und die Zahl der Wahlärzte (derzeit sind es 11.000) seit Jahren stetig steigt, weil es offensichtlich einen Markt dafür gibt?

Ein Patient, der die Wahl zwischen einem Kassenarzt und einem Wahlarzt hat, wählt doch nicht freiwillig und ohne triftigen Grund Letzteren, um dessen Honorar vorzustrecken und einen kleinen Teil des bezahlten Geldes (im Schnitt sind es 20 bis 40 Euro) von seiner Sozialversicherung zurückzubekommen. Also was verstehen wir hier nicht?