Austria
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Energiekrise: Den Wienern drohen finstere Zeiten

„Es wird scho glei dumpa“ – das bekannte Weihnachtslied könnte diesen Advent aktueller denn je sein. Strom ist knapp und teuer geworden. Die hell beleuchtete Metropole, die niemals schläft, ist vielleicht bald ein Bild aus fernen Tagen. Oder besser: fernen Nächten.

Der Handelskonzern Spar dreht die Außenbeleuchtung seiner Filialen nur noch rund um die Öffnungszeiten auf. Rewe (Billa, Billa plus, Penny) hat die Beleuchtung von Parkplätzen und Werbeschildern ebenfalls reduziert. „Weitere Maßnahmen werden intern diskutiert“, heißt es auf „Krone“-Anfrage. Nicht nur dort.

Dunkle Geschäfte machen die Straßen düsterer
Energiesparen sei bei vielen Wiener Unternehmen großes Thema, erklärt Handelsobfrau Margarete Gumprecht. Hell erleuchtete Auslagen um zwei Uhr morgens mögen schön sein. Aber das kostet Geld. Dunkle Geschäfte machen die Straßen düsterer. Bleiben zumindest die Amtshäuser, Palais, Denkmäler und Kirchen mit Licht bestrahlt? Das ist noch nicht ausgemacht.

Zum Vergleich: Der beleuchtete Kohlmarkt ...

(Bild: Zwefo, Krone KREATIV)

... und nur mit Straßenlaternen.

(Bild: Zwefo, Krone KREATIV)

„Licht aus“ in Wien mit eher symbolischem Charakter
„Die Stadt Wien prüft derzeit etwaige Maßnahmen, insbesondere hinsichtlich Dauer und Ausmaß der ,Effektbeleuchtung‘, also der Beleuchtung der öffentlichen Gebäude und Denkmäler“, erklärt ein Sprecher von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Deutsche Gemeinden legen vor und lassen ihre Rathäuser nachts im Finstern liegen. Was das für das Sicherheitsgefühl der Menschen bedeutet, sei dahingestellt. „Licht aus“ habe hier ohnehin eher symbolischen Charakter, heißt es im Sima-Büro. In Wien mache die Effektbeleuchtung ein Prozent des Stromverbrauchs für die öffentliche Beleuchtung aus.

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Die Außenbeleuchtung der Geschäfte ist ein Kostenfaktor. Natürlich überlegen sich Unternehmen, wie sie sparen können.

Margarete Gumprecht, Wiener Handelsobfrau

Wiens Handelsobfrau Margarete Gumprecht (Bild: Klemens Groh / KRONEN ZEITUNG)

Wiens Handelsobfrau Margarete Gumprecht

(Bild: Klemens Groh / KRONEN ZEITUNG)

Weit mehr verbrauchen die Straßenlaternen. Und da rüstet die Stadt schon seit 2017 auf LED (benötigt um 60% weniger Energie) um. Gut die Hälfte der Leuchten ist laut MA 33 ausgetauscht. Bis 2026 soll der vollständige Umstieg gelingen. Fällt durch den Kostendruck die Weihnachtsbeleuchtung ins Wasser? Das entscheiden die Kaufleute der Einkaufsstraßen vor Ort. Vielleich wird es weniger als sonst sein. „Aber ganz ohne kann ich mir Wien nicht vorstellen“, so Gumprecht.