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Erdogan führt jetzt russisches Zahlungssystem ein

Wie die Finanzagentur „Bloomberg“ berichtete, sind bereits fünf türkische Banken damit beschäftigt, „Mir“ einzuführen. Damit sollen russische Staatsbürger künftig bei ihnen Überweisungen tätigen, mit Kreditkarte bezahlen und auch Bankomaten in der Türkei nutzen können.

Dies war zuletzt nur bedingt möglich, da russische Banken aufgrund der westlichen Sanktionen vom internationalen Zahlungsverkehr weitgehend ausgeschlossen wurden.

Durch die erleichterten Zahlungsmöglichkeiten werden deutlich mehr Touristen in der Türkei erwartet. (Bild: AFP)

Durch die erleichterten Zahlungsmöglichkeiten werden deutlich mehr Touristen in der Türkei erwartet.

(Bild: AFP)

Russen als Tourismusmotor?
In erster Linie dürfte sich die Nutzung des russischen Zahlungssystems positiv auf den für die Türkei so wichtigen Tourismus auswirken. Die türkische Tourismus-Branche, in den vergangenen zwei Jahren durch die Corona-Pandemie getroffen von ausgebliebenen Besuchern, hatte für dieses Jahr auf eine kräftige Erholung gehofft. Die meisten ausländischen Touristen kommen dabei aus Russland - im vergangenen Jahr waren es immerhin rund 4,7 Millionen.

Doch durch den Überfall auf die Ukraine waren die Türkei-Reisen aus Russland massiv eingeschränkt. Hatte man ursprünglich mit sieben Millionen Russen kalkuliert, erwarte man in diesem Jahr in summe nur noch drei Millionen Besucher, erklärte etwa der stellvertretende Vorsitzende des türkischen Hotelierverbandes (Türofed) im Mai.

Erdogan kämpft um politisches Überleben
Im Gegenzug möchte die Türkei einen Teil ihrer Gaslieferungen künftig in Rubel bezahlen. Im Jahr 2021 kaufte die Türkei etwa ein Viertel des benötigten Rohöls und rund 45 Prozent des Erdgases aus Russland.

Die Türkei steckt in einer enormen Wirtschaftskrise und leidet unter einer damit einhergehenden, enorm hohen Inflation. Besonders Präsident Erdogan ist dadurch zuletzt unter Druck geraten - nachdem in knapp einem Jahr neu gewählt wird, kämpft er mit Hilfe der neuen Kooperation um sein politisches Überleben.