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Erdogan und Putin: Autokraten auf Kuschelkurs

Nach der jüngsten Begegnung in Teheran reiste Erdogan diesmal in Putins Sommerresidenz im russischen Schwarzmeer-Badeort Sotschi. (Bild: APA/AFP/TURKISH PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/Murat KULA)

Nach der jüngsten Begegnung in Teheran reiste Erdogan diesmal in Putins Sommerresidenz im russischen Schwarzmeer-Badeort Sotschi.

(Bild: APA/AFP/TURKISH PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/Murat KULA)

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist der türkische Präsident Erdogan zu Gesprächen mit Wladimir Putin zusammengetroffen. Obwohl die Türkei ein NATO-Staat ist und den Krieg in der Ukraine verurteilt, hat Erdogan sich den Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen, er wäre sogar zu Waffenlieferungen an Russland bereit. Gleichzeitig rüstet die Türkei die Ukraine mit Drohnen aus. Putin und Erdogan haben durchaus gegenteilige Interessen, können aber trotzdem konstruktiv miteinander reden - jetzt wollen sie bei Wirtschaft und Energie enger zusammenarbeiten.

Dem Kreml zufolge haben sich die beiden Staatsoberhäupter, die ihre Länder autokratisch regieren, auf eine verstärkte Zusammenarbeit in Wirtschafts- und Energiefragen geeinigt. Bei ihrem Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer vereinbarten die beiden laut dem russischen Präsidialamt „trotz der derzeitigen regionalen und globalen Herausforderungen“ einen verstärkten Handelsaustausch zwischen beiden Ländern. Die Türkei zahlt demnach einen Teil der Gaslieferungen künftig in Rubel.

Erdogan und Putin hatten sich zuletzt Mitte Juli in Teheran getroffen. Drei Tage später unterzeichneten Moskau, Kiew, Ankara und die UNO ein Abkommen, um wieder ukrainische Getreide-Exporte über das Schwarze Meer zu ermöglichen. Zum Auftakt des Besuchs dankte Putin am Freitag Erdogan zum Abschluss des Abkommens zu ukrainischen Getreidelieferungen.

Getreide-Blockade aufgehoben
Am vergangenen Montag lief dann ein erstes mit Mais beladenes Schiff aus dem Hafen von Odessa aus. Am Freitag starteten nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums drei weitere Frachter mit Getreide aus der Ukraine. Wegen des Krieges waren in den vergangenen Monaten alle Getreide-Exporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer Lebensmittelkrise weltweit beigetragen hatte.