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Fischsterben in der Oder: Giftige Algenart als mögliche Ursache

Die Mikroalge Prymnesium parvum könnte sich nach einer Salzeinleitung in den Fluss extrem entwickelt haben.

Auf der Suche nach der Ursache für das massenhafte Fischsterben im deutsch-polnischen Grenzfluss Oder haben die Forscher eine giftige Algenart im Blick, die sich im Fluss rasant entwickelt hat.

Mittlerweile sei die Mikroalge mit dem Namen Prymnesium parvum identifiziert worden, sagte der Gewässerökologe Christian Wolter am Mittwoch. "Die Art ist bekannt dafür, dass es gelegentlich zu Fischsterben kommt". Unklar sei aber, ob das Algentoxin der Grund für das Fischsterben sei.

Tote Fische werden aus dem Wasser gebaggert

© Bild: APA/AFP/MARCIN BIELECKI

Ob sie in diesem Fall Giftstoffe produziert hat, müsse noch nachgewiesen werden, betonte der Forscher des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei.

Er sprach von einer massiven Algenblüte mit 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter Wasser. Für den Menschen sei das Toxin der Alge aber ungefährlich.

Eigentlich lebe die Algenart im Brackwasser, beschrieb Wolter. Das entsteht typischerweise an Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Doch in einem salzhaltigen Milieu könne sie gut wachsen, sagte der Gewässerökologe. Zudem brauche die Alge hohe PH-Werte. "Als Brackwasserart würde sie ansonsten in der Oder keine Massenentwicklung bilden".

Für den Fachmann besteht damit ein klarer Zusammenhang zwischen einer Salzeinleitung und der Algenentwicklung. Er persönlich glaube nicht an einen Unfall, sagte Wolter. Zunächst hatten mehrere Medien über die Alge berichtet, darunter der rbb und t-online.

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