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Flucht vor Einberufung sorgt in Russland für Brain-Drain

"Unter denjenigen, die versuchen, Russland zu verlassen, sind die Bessergestellten und Gutausgebildeten überrepräsentiert", heißt es aus London. Die schwedische Küstenwache meldet ein viertes Leck an den Nord-Stream-Pipelines. Die EU kündigt einen Belastungstest für die kritische Infrastruktur in Europa an.

Teilmobilmachung

  • Die Flucht Zehntausender russischer Männer wegen der Teilmobilmachung hat nach britischer Einschätzung zu einem enormen intellektuellen Aderlass für Russland geführt. "Unter denjenigen, die versuchen, Russland zu verlassen, sind die Bessergestellten und Gutausgebildeten überrepräsentiert", teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.

  • In den sieben Tagen, seit Präsident (Wladimir) Putin die 'Teilmobilmachung' angekündigt hat, hat ein beträchtlicher Exodus von Russen begonnen, die der Einberufung entgehen wollen", hieß es in London weiter. Zwar seien genaue Zahlen unklar. Aber vermutlich übertreffe die Zahl der Ausgereisten die Stärke der Invasionsarmee, mit der Russland im Februar die Ukraine angegriffen hatte. Ein Stimmungsbericht.

  • Drei junge Russen wurden in Untersuchungshaft genommen, da sie bei einer Protestveranstaltung gegen die russische Teilmobilmachung ein Gedicht rezitiert hatten. Gegen sie wird wegen "Aufstachelung zum Hass mit der Androhung von Gewalt" ermittelt. Im Falle einer Anklage und Verurteilung drohen ihnen sechs Jahre Haft. Mehr dazu.

Gasversorgung

  • Die schwedische Küstenwache meldet ein viertes Leck an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Der deutsche Sicherheitsexperte Johannes Peters hält es für "relativ unwahrscheinlich", dass die Schäden durch einen Unfall entstanden sein könnten. Er vermutet Russland hinter dem mutmaßlichen Sabotageakt.
  • Der Kreml fordert aufgrund der zunehmenden Zahl an Lecks eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. Anschuldigungen, Moskau könnte hinter den Lecks stecken, werden scharf zurückgewiesen und stattdessen die USA beschuldigt. Aus Washington heißt es, derartige Vorwürfe seien lächerlich.
  • EU-Innenkommissarin Ylva Johansson bezeichnet die Sabotagegerüchte als Warnruf und kündigt einen Belastungstest für die kritische Infrastruktur in Europa an. "Wir (die EU-Kommission) werden uns jetzt an alle Mitgliedstaaten wenden und wir werden einen Belastungstest durchführen in Bezug auf die kritische Infrastruktur", sagte die Schwedin im ZDF-"heute journal".

Referenden / besetzte Gebiete

  • Die Referenden in den von russischen Truppen besetzen Gebieten sind abgeschlossen. Die Anführer der Separatisten in den ukrainischen Regionen Luhansk und Cherson bitten Kreml-Chef Wladimir Putin um die Annexion dieser Regionen durch Russland. Seitens der ukrainischen Regierung heißt es, man werde niemals auf ein russisches Ultimatum eingehen. Die Abstimmungen seien "null und nichtig“, so Außenminister Dmytro Kuleba.
  • Russland verteidigt die Referenden in besetzten Teilen der Ukraine als im Einklang mit internationalem Recht. Man werde bald Maßnahmen ergreifen, um den Wunsch der vier Regionen nach einem Anschluss an Russland zu erfüllen, erklärt das russische Außenministerium.
  • Im ostukrainischen Gebiet Donezk droht den russischen Truppen offenbar eine Einschließung durch die ukrainische Armee. Russische Kriegsreporter berichteten am Mittwoch von erfolgreichen ukrainischen Vorstößen nordöstlich und östlich der Kleinstadt Lyman. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte am Mittwoch jedoch, gekämpft werden solle noch mindestens bis zur Eroberung des gesamten Gebiets Donezk.

Diplomatie / Hilfen

(Red./APA/Reuters/dpa)