Austria
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Forscher fanden Ursache für lebensbedrohliche Katzenkrankheit

Katzen im Tierheim Berlin

© APA/dpa/Monika Skolimowska / Monika Skolimowska

Rustrela-Virus verursacht "Taumelkrankheit" bei Freigängerkatzen. Es ist mit dem Rötelnvirus verwandt.

In den 1970er-Jahren wurde erstmals eine lebensbedrohliche Krankheit bei Hauskatzen beschrieben, die als "Feline Meningoencephalomyelitis" bezeichnet wird. Ein Forscherteam unter Beteiligung der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni) hat nun das Rustrela-Virus als Ursache identifiziert. Wie sie im Fachjournal Nature Communications berichten, zählt dieses zur Gattung der Rubiviren. Zu dieser gehört auch das Rubellavirus, das beim Menschen die Röteln verursacht.

Die auch "Staggering disease" ("Taumelkrankheit") bezeichnete Erkrankung betrifft vor allem Freigängerkatzen, bei denen sie Gehirn- und Rückenmarksentzündungen verursacht. Die betroffenen Tiere zeigen Verhaltensänderungen und Bewegungsstörungen bis zu Lähmungen.

In den 1990ern im Marchfeld

Die Krankheit wurde erstmals in Schweden beschrieben, wo sie bis heute vorkommt. In Österreich trat sie ausschließlich im Marchfeld (NÖ) mit einer auffällig hohen Zahl an Neuerkrankungen in den 1990er-Jahren auf. Danach wurde sie immer seltener und seit gut zehn Jahren wurden keine weiteren Fälle festgestellt. Die Gründe dafür sind unklar, heißt es am Mittwoch in einer Aussendung der Vetmeduni.

Gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland und Schweden konnten nun Forscher um Herbert Weissenböck vom Institute für Pathologie und Norbert Nowotny vom Institut für Virologie (beide Vetmeduni) das Rustrela-Virus als Erreger der Katzenkrankheit identifizieren. Dieses bis vor kurzem völlig unbekannte Virus erwies sich schon zuvor als Verursacher von Enzephalitisfällen bei Zootieren in Norddeutschland.

Viren in Nervenzellen

Die Forscher konnten virale Spuren in Gewebeproben von erkrankten Katzen finden und anschließend die viralen Genome vollständig entschlüsseln. "Außerdem konnten wir mit speziellen Nachweismethoden zeigen, dass sich die Viren in Nervenzellen der betroffenen Tiere vermehrten und dadurch die krankheitsursächliche Entzündungsreaktion auslösten", erklärte Weissenböck.

Beim Rustrela-Virus handelt es sich um einen von zwei erst kürzlich bei Tieren entdeckten Vertretern der Gattung der Rubiviren. Lange Zeit galt das beim Menschen die Röteln verursachende Rubellavirus als einziger Vertreter dieser Gattung. Das lasse vermuten, dass das Rubellavirus - so wie SARS-CoV-2 - als Zoonose seinen Weg zum Menschen fand. Rustrela-Viren dürften ihr natürliches Reservoir in Gelbhalsmäusen und Waldmäusen haben, wodurch sich Freigängerkatzen leicht infizieren können.

Wir würden hier gerne ein Login zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Piano Software Inc. zu.

Jederzeit und überall top-informiert

Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.

Liebe Community,

Mit unserer neuen Kommentarfunktion können Sie jetzt an jeder Stelle im Artikel direkt posten. Klicken Sie dazu einfach auf das Sprechblasen-Symbol rechts unten auf Ihrem Screen. Oder klicken Sie hier, um die Kommentar-Sektion zu öffnen.