Austria
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Gmunden errichtete ein Mahnmal für die NS-Opfer der Stadt

Seit dem vergangenen Wochenende ist das Mahnmal für die Gmundner Todesopfer des Nationalsozialismus auf der Ufermauer des Herrmann-Kais der Esplanade montiert. Traunsee-Wellen glitzern durch ein Metallband mit den Namen von 60 Gmundnern, die während des Terror-Regimes aus rassistischen, religiösen und politischen Gründen, wegen ihrer Behinderung oder sexuellen Orientierung zu Tode gebracht wurden.

Angeregt wurde das Mahnmal von General i. R. Hubertus Trauttenberg und dem Lokalhistoriker Holger Höllwerth, der sich in den vergangenen Jahren große Verdienste um die Aufarbeitung der NS-Zeit in Gmunden machte und viele der nun verewigten Namen vor dem Vergessen bewahrte.

Ursprünglich sollte das Mahnmal am jüdischen Friedhof im Stadtfriedhof entstehen. Doch die Stadtverantwortlichen entschieden sich stattdessen für einen Ort, an dem möglichst viele Menschen das Mahnmal aus sehen - und kamen so auf die Esplanade.

Beim Ideenwettbewerb für das Denkmal setzte sich der Gmundner Architekt Franz Ellmauer durch. Der Jury gefiel besonders die poetisch-zurückhaltende Gestaltung. Das Mahnmal ist ein schlichtes Metallband, in dem die Namen der NS-Opfer ausgespart sind und damit buchstäblich fehlen. 

Weil das Spezialmetall lange nicht lieferbar war, geht sich die feierliche offizielle Enthüllung heuer nicht mehr aus. Diese wird in einer Verknüpfung mit der Gmundner Welturaufführung des Musicals "Briefe von Ruth" am 31. März 2023 stattfinden. Bis dahin werden auch die vom Gmundner Historiker Holger Höllwerth recherchierten Lebensschicksale aller Gmundner NS-Todesopfer via QR-Code im Web nachzulesen sein.

Das Musical erzählt vom Leben und Tod der österreichischen Anne Frank, der Jüdin Ruth Maier, die in ihrem Versteck in Oslo aufgespürt und am 1. Dezember 1942 in Auschwitz ermordet wurde.