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Gottfried Leitner: Wiener Kämpferherz steht still

Voll gütiger Zuversicht - so wird Leitner in Erinnerung bleiben. (Bild: Imre Antal)

Voll gütiger Zuversicht - so wird Leitner in Erinnerung bleiben.

(Bild: Imre Antal)

Er war Widerstandskämpfer, verhinderte einen Brand im Stephansdom und machte Menschen Mut - Gottfried Leitner starb nun mit 100 Jahren.

Zeit seines Lebens versuchte die gute Seele Leitner, das Herz für alles Wahre, Gute und Schöne zu erwärmen. Was der jetzt in seiner Wohnung am Graben verstorbene Wiener erleben und mitmachen musste, ist wertvolle Zeitgeschichte und mehr. Was Leitner auszeichnete: Aufrichtigkeit, Empathie und Mut.

„Entkam Schergen im letzten Moment“
Letzteren bewies der bis zuletzt geistig rege Widerstandskämpfer und spätere Journalist, als er in der Pogromnacht des Jahres 1938 aus der brennenden Synagoge in Linz Thorarollen rettete. Dass das von den Nazis verhängte Todesurteil nicht vollstreckt wurde, verdankt er der Fügung des Schicksals. Denn der Transport ins Konzentrationslager Mauthausen wurde von alliierten Bombern angegriffen. „Ich entkam meinen Schergen im letzten Moment“, so Leitner im „Krone“-Interview während der Pandemie.

Mutmacher in schwierigen Zeiten
Mit Zuversicht hatte er den Menschen Mut gemacht: „Wir werden mit erfüllter Stärke und Weisheit auch Corona überstehen.“ So wie viele war Leitner in der Krise einsam geworden. Die Zuversicht verlor die Legende - wie treu verbundene Wegbegleiter versichern - tatsächlich bis zu seinem Tod vor wenigen Tagen aber nie.

Mark Perry

Mark Perry