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Handel: Teuer erkaufte Umsätze und geschlossene Läden

© Kurier / Kurier/Martin Stachl

Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts nimmt ab. Heute haben viele etwas anderes vor als eine Einkaufstour

von Simone Hoepke

Wer am Marienfeiertag vieles vor hat, nur keine Einkaufstour, ist offensichtlich in bester Gesellschaft. 85 Prozent der Österreicher wollen am heutigen Feiertag nicht einkaufen geht, geht aus einer Umfrage der  Johannes Kepler Universität Linz hervor. Dafür sieht Studienautor Christoph Teller im Wesentlichen zwei Gründe: Eine nicht bröckelnde Front gegen offene  Geschäfte an Feiertagen (71 Prozent der 16- bis 74-Jährigen wollen das die Läden zu bleiben), sowie die Tatsache, dass viele den Feiertag generell lieber mit der Familie oder ihren Hobbys verbringen.

Klingt nach neuer Entwicklung, ist es nicht. In Sachen Kundenfrequenz und Umsatz konnte der Marienfeiertag noch nie mit einem Einkaufssamstag im Advent mithalten. Und aus Sicht der Händler sind die Umsätze obendrein teuer erkauft – mit Zuschlägen von 100 Prozent für die Mitarbeiter. So gesehen hat vielerorts weniger die Nächstenliebe als der Rechenstift entschieden, dass der Laden am Feiertag geschlossen bleibt. Heuer gelte es besonders, abzuwägen, ob sich das Aufsperren der Geschäfte betriebswirtschaftlich rechnet“, sagt Christoph Teller. „Denn gestiegene Kosten treffen heuer auf eine schlechten Konsumstimmung.“

Aber wie wichtig ist das Weihnachtsgeschäft überhaupt noch? Kommt ganz darauf an, wen man fragt. Bei Spielwaren- und Buchhändlern brummt traditionell das Geschäft zum Jahresfinish und entscheidet oft über Gewinn und Verlust am Jahresende. Unter dem Strich ist das Weihnachtsgeschäft auf den gesamten Einzelhandel hochgerechnet aber überschaubar – je nach Definition liegt es bei ein bis drei Prozent des Branchenumsatzes. Tendenz sinkend. Die Zeiten, in denen man auf Weihnachten gewartet hat, um die ganze Familie in eine neue Wintergarderobe zu kleiden, sind definitiv vorbei.

Im Grunde ist das Weihnachtsgeschäft auch mehr ein hypothetisches Konstrukt, definiert als Mehrumsatz im Dezember gegenüber den anderen Monaten – also auch ohne den Black-Friday-Umsätzen Ende November. Je nachdem, ob man zum Beispiel Gutscheinlösungen im Jänner auch mit einrechnet oder nicht, ist es mehr oder weniger bedeutend. 

Am Feiertag geschlossen

Der Rewe-Konzern  hat sich heuer jedenfalls entschlossen, seine Filialen geschlossen zu halten – erstmals nicht nur jene von Billa, Billa Plus und Penny, sondern auch jene von Bipa. Ausnahmen bestätigen freilich die Regeln.   „Dort wo es eine Betreiberpflicht gibt, haben wir offen“, sagt Rewe-Sprecher Paul Pöttschacher. Damit sind vor allem die Einkaufszentren gemeint, an deren Öffnungszeiten sich alle Mieter halten müssen und die Standorte an Bahnhöfen.

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