Austria
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Hinterholzer fliegt nach 25 Jahren aus dem niederösterreichischen Landtag

„Was man für die Menschen in der Region weiterbringt, zählt nicht mehr“, sagt Michaela Hinterholzer, „es gibt keine Wertschätzung für die geleistete Arbeit mehr, es geht nur noch um die Stimmungslage.“ Die sei gegen sie und die Landes-VP gewesen.

Die 64-jährige Bürgermeisterin von Oed-Öhling, politisches Schwergewicht der VP Niederösterreich, war 25 Jahre Fixpunkt im Landtag. Nach dem Wahldebakel vom Sonntag muss die Wirtschaftsbündlerin Abschied nehmen. Die VP sackte in ihrer Gemeinde um 25,3 Prozentpunkte ab, sie selbst rutschte bei den Vorzugsstimmen von 7633 auf 4363 ab. Und damit hinter den mit ihr konkurrierenden Bauernbündler und Bürgermeister von Allhartsberg, Anton Kasser. Der verlor in seiner Gemeinde zwar rund 24 Prozentpunkte, hielt mit 4823 aber fast seine 5221 Vorzugsstimmen. Damit behält er für den Bezirk Amstetten den VP-Platz im Landtag. „Ich danke allen Bauern, die dies ermöglicht haben“, sagt Kasser, „jetzt wird es mühsam, den Bezirk alleine zu beackern.“

Hinterholzer selbst macht die Absiedelung der Neurologie aus der Landesnervenklinik Mauer-Öhling für ihr Abschneiden verantwortlich: „Das hat mir sicher geschadet, obwohl ich diese Entscheidung nicht getroffen habe.“ Die Obfrau der Leader-Region hatte den Wahlkampf auch für ihr großes Ziel, die Landesausstellung 2026 in Amstetten-Mauer mit zu eröffnen, auf sich genommen.

Persönlicher Erfolg für Schnabel

Wie es bei der SP im Bezirk Amstetten im Landtag weitergeht, ist noch nicht fixiert. „Ich bin jetzt jedenfalls einmal im Verhandlungsteam des neuen Landesparteivorsitzenden Sven Hergovich mit dabei“, sagt Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Sie ist mit ihrem Abschneiden trotz der SP-Verluste zufrieden: „Im Verhältnis zum Parteienergebnis habe ich mit 9425 die meisten Vorzugsstimmen aller Landesräte erhalten.“ Innerhalb der SP war sie hinter dem abgelösten Wahlverlierer Franz Schnabl (24.201) und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (21.247) auf Rang drei gelandet. Hoffnung auf einen Platz im Landtag darf sich ebenso St. Valentins Bürgermeisterin Kerstin Mayr-Suchan als Nummer zehn der SP-Landesliste machen. Ihr Direktmandat hat sie allerdings verloren.

Für die Grünen zieht erstmals der Amstettner Vizebürgermeister in den Landtag ein. „Wir schauen einmal, welche Mehrheit sich in der Regierung findet, aber es läuft auf eine Koalition der Verlierer hinaus“, sagt Dominic Hörlezeder, „mein Ziel ist es, Klimaschutz und Energiewende nicht nur im Bezirk, sondern auch in ganz Niederösterreich voranzubringen.“

Über einen persönlichen Erfolg darf sich Alexander Schnabel aus der 875-Seelen-Gemeinde Opponitz freuen. Mit 2058 Vorzugsstimmen hat er hinter Udo Landbauer das zweitbeste FP-Ergebnis in einem Wahlkreis erzielt. Er zieht für die Blauen in den Landtag ein. Für eine Stellungnahme war er nicht erreichbar.

Michaela Hinterholzer, die VP-Abgeordnete flog nach 25 Jahren aus dem niederösterreichischen Landtag

Gerald Winterleitner
Gerald Winterleitner