Austria
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„Hohe monatliche Verluste“: Post-Partner in Maria Enzersdorf gibt auf

Gemeinde im Bezirk Mödling soll jetzt durch Nachbarorte mitversorgt werden.

von Stefan Jedlicka

Zwei Filialen betrieb die Post einst in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling). Eine in der Hauptstraße, eine weitere im Ortsteil Südstadt. Ab 1. Februar ist man in der knapp 9.000 Einwohner zählenden Gemeinde nur noch durch einen Post-Partner in der Südstadt vertreten. Der Unmut ist groß.

Denn ein weiterer Post-Partner im Ortszentrum hat seine Dienste mit 31. Jänner eingestellt. Die Provisionen seien zu knapp bemessen, das Geschäft nicht wirtschaftlich zu führen, lautet die Begründung. Man habe monatlich hohe Verluste geschrieben. Auch ein Entgegenkommen der Gemeinde, die 300 Euro Zuschuss pro Monat gewährte, konnte dies nicht ändern. Nun fordern Maria Enzersdorfs Grüne mittels Unterschriftenaktion, die Gemeinde solle für den Betrieb einer Poststelle ein räumliches und finanzielles Konzept erstellen.

"Gemeinde nicht zuständig"

Das lehnt Bürgermeister Johann Zeiner (ÖVP) jedoch ab. Damit werde „eine Abdeckung von Verlusten durch öffentliche Gelder in den Raum gestellt, die nur zur Gewinnmaximierung der Post AG beiträgt“, argumentiert er. „Die privatisierte Post hat einen gesetzlichen Auftrag zur flächendeckenden Versorgung“, so Zeiner. Die Gemeinde sei dafür nicht zuständig.

Auch in einer Besprechung mit Vertretern der Post konnte keine Einigung erzielt werden. Dort sieht man das Thema pragmatisch. „Die gesetzliche Versorgung ist auch ohne diesen Post-Partner erfüllt“, stellt Sprecher Markus Leitgeb klar. „Da es sich um dicht besiedeltes Gebiet handelt, haben wir die Geschäftsstellen neu zugeordnet.“

Abholstation

Er verweist auf den Post-Partner in der Südstadt und die Filiale im benachbarten Brunn am Gebirge. Der Gemeinde habe man außerdem angeboten, zusätzlich eine Abholstation in Maria Enzersdorf zu installieren. Dort wäre rund um die Uhr die Abholung von Briefen und Paketen möglich. Interessenten für einen neuen Post-Partner gebe es derzeit allerdings nicht.

Eine Partnerschaft sei jedenfalls nur als „Nebentätigkeit bzw. Ergänzung zum Kerngeschäft“ möglich, betont Leitgeb. „Wir haben in den vergangenen Jahren massiv an unseren Prozessen und der Software gearbeitet, wodurch für die meisten Services mittlerweile fast nur noch ein Knopfdruck nötig ist. Zusätzlich haben wir mit 1. Jänner auch die Provisionen für Briefe und Pakete um 7,4 Prozent erhöht, weitere Erhöhungen gab es auch für andere Services. Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie ein so hoher monatlicher Fehlbetrag entstehen soll.“

Seitens der Gemeinde will man nun mögliche Standorte für eine automatisierte Abholstation in Maria Enzersdorf prüfen.

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