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IAEA hat wieder Kontakt zu AKW Saporischschja + Selenskij bittet erneut um Luftabwehr-Systeme

© APA/AFP/ANDREY BORODULIN

Tag 110 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine: Alle Informationen rund um die Lage in der Ukraine sowie Reaktionen aus aller Welt finden Sie hier.

von Marie North, Josef Siffert

Aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Krieg

  • Etwa 500 Zivilisten suchen Zuflucht in Azot-Werk

    In der Azot-Chemiefabrik in der umkämpften Industriestadt Sjewjerodonezk ukrainischen Angaben zufolge Hunderte von Zivilisten Zuflucht gesucht. "Etwa 500 Zivilisten
    halten sich auf dem Gelände des Azot-Werks auf, 40 davon sind Kinder", sagt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj. Gelegentlich gelinge es dem Militär, einzelne Personen zu evakuieren.

  • Klitschko: "Kiew war ein Ziel und Kiew bleibt ein Ziel."

    Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat hohe Erwartungen an einen möglichen Besuch von Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ukraine. Berichten zufolge plant der SPD-Politiker noch im Juni eine gemeinsame Reise mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. "Wir brauchen von den drei Führern der wichtigsten Länder harte Unterstützungssanktionen und Waffen so schnell wie möglich", sagte Klitschko der Bild. Klitschko erneuerte zudem seine Forderung nach mehr Munition und moderner Waffen. Er höre vom Militär, dass die seit Monaten angekündigte Unterstützung zwar zum Teil komme, aber nicht in der gewünschten Menge. "Das bedeutet: Wir verlieren einen Teil unseres Territoriums, wir verlieren Menschenleben", sagte Klitschko.

    Er gehe davon aus, dass die Lage der Ukraine durch einen Besuch deutlicher werden würde. "Ich glaube, man kann die Situation besser verstehen, wenn man Städte wie Butscha mit eigenen Augen gesehen hat", sagte Klitschko. "Es ist zwar nicht mehr wie im März, als die russischen Soldaten die Städte gerade verlassen haben. Aber wenn die drei Staatschefs die Lage mit ihren eigenen Augen sehen und mit den Menschen sprechen, dann verstehen sie auch emotional, wie wichtig es ist, uns zu unterstützen. Mit allem - mit Waffen, mit Geld, mit humanitärer Unterstützung."

    Klitschko sieht im russischen Angriffskrieg auch weiter die Hauptstadt der Ukraine in Gefahr. "Kiew war ein Ziel und Kiew bleibt ein Ziel." Putin sage, dass er das ganze ehemals russische Territorium beanspruche: "Sein Interesse endet auch nicht in Kiew und an der Grenze zu Polen. Er wird so weit gehen, wie wir es ihm erlauben." Er fügte hinzu: "Der Krieg wird auch an die Tür der Deutschen klopfen".

  • Wieder Verbindung zwischen AKW Saporischschja und IAEA

    Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) hat nach ukrainischen Angaben wieder Kontakt zum größten Atomkraftwerk Europas in der ukrainischen Stadt Saporischschja. Die Verbindung zwischen den Datenservern in Saporischschja und der IAEA sei "wiederhergestellt", gab die ukrainische Atomenergiebehörde Energoatom am Samstagabend im Messenger-Dienst Telegram bekannt. Die IAEA bestätigte die Angaben später auf Twitter.

  • Hacker brachten Kritik an Krieg auf russische TV-Webseiten

    Unbekannte Hacker haben eine Botschaft gegen den Krieg in der Ukraine auf Webseiten des staatlichen russischen Fernsehens platziert. Auf dem Streaming-Portal Smotrim.ru etwa stand am Sonntagabend neben Fotos von Zerstörung in der Ukraine "Putin vernichtet Russen und Ukrainer! Stoppt den Krieg!", wie zahlreiche Internet-Nutzer im Netz berichteten. Das russische Staatsfernsehen räumte später eine Hacker-Attacke auf Smotrim und die Website der Nachrichtensendung Vesti ein. Dadurch seien weniger als eine Stunde lang "unerlaubt Inhalte mit extremistischen Aufrufen" angezeigt worden.

    In Russland wird der Angriffskrieg in der Ukraine offiziell als militärische Spezialoperation bezeichnet. Von der offiziellen Linie abweichende Darstellungen stehen als Verbreitung angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte unter Strafe.

    In der Nacht zum Montag zeigte die Smotrim-Website wieder Links zu Propaganda-Material etwa über die "Befreiung" der umkämpften ostukrainischen Industrieregion Donbass und die Verleihung der Auszeichnung "Held der Arbeit" durch Kremlchef Wladimir Putin.

  • Selenskij: Ukraine braucht moderne Luftabwehr-Systeme

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat den Westen abermals um die Lieferung moderner Luftabwehr-Systeme ersucht. Seit der russischen Invasion im Februar seien ukrainische Städte von gut 2.600 feindlichen Raketen getroffen worden, sagte Selenskij in seiner täglichen Videoansprache am Sonntag. "Das sind Leben, die hätten gerettet werden können, Tragödien, die hätten verhindert werden können - wenn die Ukraine erhört worden wäre."

  • Guten Morgen!

    Tag 110 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine:

    In der ukrainischen Stadt Charkiw haben russische Truppen laut Amnesty International durch unterschiedslosen Beschuss mit weithin verbotener Streumunition und ungenau abgefeuerten Raketen Hunderte Zivilpersonen getötet. In ihrem Bericht dokumentiert die Menschenrechtsorganisation, wie die russische Armee seit Beginn der Ukraine-Invasion Ende Februar durch den unablässigen Beschuss von Wohngegenden für Tod und Zerstörung sorgen.

  • "Russland ist für immer gekommen"

    Der russische Bildungsminister Sergej Krawzow hat die ukrainische Region Saporischschja besucht und Gebietsansprüche dort untermauert. Russland sei für immer gekommen, sagte der Minister der Agentur Interfax zufolge in der Stadt Melitopol. „Ich wäre nicht gekommen, wenn es irgendwelche Zweifel gäbe“, sagte der 48-Jährige am Sonntag.

    In einem vom russischen Staatsfernsehsender RT veröffentlichten Video sagte er, dass das Bildungssystem von antirussischen Inhalten befreit, aber auch die ukrainische Sprache weiter unterrichtet werde. „Das Regime in Kiew hat antirussische Stimmungen geschürt, faktisch eine Propaganda von Nazismus und Faschismus“, behauptete Krawzow.

  • Krieg bis Oktober?

    Laut Informationen des ukrainischen Militärgeheimdienstes soll sich Russland auf einen Krieg bis Oktober vorbereiten. 

  • China: Keinerlei materielle Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg

    China hat seine offiziell neutrale Position im Ukraine-Krieg bekräftigt. Der chinesische Verteidigungsminister Wei Fenghe sagte am Sonntag auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur, sein Land habe Russland im Zusammenhang mit der "Ukraine-Krise niemals irgendeine Art von materieller Unterstützung geliefert". Peking unterstütze "Friedensverhandlungen" zwischen den Kriegsparteien und hoffe, dass "die NATO Gespräche mit Russland führen wird", fügte Wei hinzu.

  • Kiews Beitrittspläne spalten die Europäische Union

    Mit ihrem erneuten Besuch in Kiew hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Wochenende ein Signal gesendet: Brüssel nimmt die EU-Beitrittsbemühungen der Ukraine ernst. Eine Beurteilung der EU-Kommission zu der Frage, ob die Ukraine offizieller Beitrittskandidat werden kann, wird in Kürze erwartet. Doch die EU-Mitgliedstaaten sind in dieser Frage tief gespalten. Unter anderem Deutschland Frankreich und auch Österreich gelten als Skeptiker.

  • 300.000 Euro Spendengeld von "Niederösterreich hilft"

    "Niederösterreich hilft", eine Initiative, die seit kurz nach dem Kriegsbeginn die Hilfsmaßnahmen für Menschen in der Ukraine koordiniert, hat 291.879 Euro an Spendengeldern an das Rote Kreuz und die Caritas übergeben. Die Unterstützung soll laut einer Aussendung vom Sonntag der Anschaffung dringend benötigter medizinischer Hilfsgüter und Arzneimittel dienen.

  • Russische Verluste

    Laut Ukraine kommen auf einen getöteten ukrainischen Soldaten drei russische Gefallene. 

  • Deutsche Schützenpanzer fertig zur Auslieferung

    Mehrere von der deutschen Bundeswehr ausgemusterte aber aktuell modernisierte Schützenpanzer "Marder" des Herstellers Rheinmetall sind einsatzbereit und könnten sofort an die Ukraine ausgeliefert werden. "Wir sind dabei, 100 Marder Schützenpanzer instandzusetzen, erste Fahrzeuge sind bereits so weit", sagte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall, der Bild am Sonntag: "Wann und wohin die Marder geliefert werden, ist die Entscheidung der Bundesregierung." 

  • Ukraine will Österreich überzeugen

    Die Ukraine intensiviert auch auf parlamentarischer Ebene Bemühungen, die EU-Staaten von der Sinnhaftigkeit eines EU-Beitrittskandidatenstatus für das Land zu überzeugen.

  • NATO-Generalsekretär Stoltenberg reist nach Finnland und Schweden

    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg reist am Sonntag zu Gesprächen nach Finnland und Schweden. Beide Staaten hatten im Mai unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ihren Beitritt zur NATO beantragt. Dem Beitritt eines Staates zur NATO müssen alle 30 Mitgliedsländer zustimmen. Das NATO-Mitglied Türkei droht allerdings mit einem Veto.

    Im finnischen Naantali trifft Stoltenberg am Sonntag mit Präsident Sauli Niinistö zusammen. Am Montag trifft Stoltenberg mit der schwedischen Regierungschefin Magdalena Andersson und ihrer Regierung zusammen.

  • Scholz will in die Ukraine reisen

    Zahlreiche europäische Spitzenpolitiker haben seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Hauptstadt Kiew und Präsident Wolodimir Selenskij besucht, um damit Solidarität und Unterstützung gegen die russischen Aggressoren zum Ausdruck zu bringen.

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich lange dagegen gewehrt. Jetzt soll er aber laut einem Bericht von Bild am Sonntag eine Reise in die ukrainische Hauptstadt planen.

    Mehr dazu hier:

  • Großbrand nach Beschuss von Chemiefabrik

    Laut dem Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, führte der russische Beschuss der Chemiefabrik Azot zu einem Großbrand in Sjewjerodonezk. Zuvor sei tonnenweise Öl aus dem Werk ausgetreten, sagte er am Samstag im Staatsfernsehen. In der Fabrik befinden sich ukrainischen Informationen zufolge noch Hunderte Zivilisten.

    Der Generalstab teilte mit, dass der Beschuss ziviler Infrastruktur in der Stadt, dem benachbarten Lyssytschansk und drei weiteren Orten andauere. Im Vorort Metelkino sei ein Angriff erfolgreich abgewehrt worden. Nach einem Bericht der Agentur Ukrinform wurde der Aggressor auch in den Regionen Slowjansk und Bachmut zurückgeschlagen.

  • Ukrainischer Generalstab: Kämpfe um Sjewjerodonezk halten an

    Die Kämpfe um die Großstadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine halten nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter an. Die russische Armee habe die zivile Infrastruktur in der Stadt sowie im benachbarten Lyssytschansk und drei weiteren Orten beschossen, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee am Samstag per Facebook mit.

    Die ukrainischen Soldaten seien dabei, sich Angriffen der Russen in Sjewjerodonezk zu widersetzen. In dem Vorort Metelkino sei ein Angriff erfolgreich abgewehrt worden, die russische Armee habe sich zurückgezogen, hieß es in dem Lagebericht. In einem weiteren Vorort hielten die Kämpfe an. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

    Die strategisch wichtige Industriestadt Sjewjerodonezk ist die letzte Großstadt im Gebiet Luhansk, die sich noch nicht vollständig unter russischer und prorussischer Kontrolle befindet. Gekämpft wird um sie bereits seit Wochen.

  • Mindestens 287 Kinder seit Kriegsbeginn getötet

    Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mindestens 287 Kinder getötet worden. Mehr als 492 wurden verletzt, wie die Behörde am Samstag mitteilte. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass zusätzlich zu den bereits bekannten Fällen in der Stadt Mariupol 24 weitere Kinder durch den wahllosen Beschuss vom russischen Militär ums Leben gekommen seien.

    Diese Zahlen seien nicht vollständig, da die Ermittlungen in den zurzeit umkämpften und den zeitweise von Russland besetzten und nun von der Ukraine zurückgewonnenen Gebieten noch anhielten.

    Durch Bombardierungen und Beschuss seien 1971 Schulen und Bildungseinrichtungen beschädigt worden, hieß es in dem Bericht der Generalstaatsanwaltschaft weiter. Davon seien 194 vollständig zerstört. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen.

  • Russland will Urteile von Menschenrechtsgericht nicht mehr beachten

    Russland will sich nicht mehr an Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) halten. Ein entsprechendes Gesetz hat Präsident Wladimir Putin am Samstag unterzeichnet, wie die Agentur Tass meldete. Demnach werden Urteile, die nach dem 15. März ergangen sind, nicht mehr ausgeführt. An diesem Tag war Russland aus dem Europarat ausgetreten, zu dem der Gerichtshof gehört.

    Gemeinsam setzen sich die von der Europäischen Union unabhängigen Organe für den Schutz der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten ein. Russland und die Ukraine waren ursprünglich beide Mitglieder des Europarats. Das Gremium hatte Russlands Mitgliedschaft am 25. Februar in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine zunächst suspendiert. Nachdem der Kreml am 15. März seinen Austritt erklärt hatte, wurde Russland endgültig aus dem Europarat ausgeschlossen.

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