Austria
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Im Video: Gefangener Wolf wieder in Freiheit entlassen

Dass am vergangenen Wochenende ein Wolf zweimal oder überhaupt zwei verschiedene Wölfe in eine Lebendtierfalle gegangen war, darüber wurde in ganz Oberösterreich gesprochen – die OÖN haben exklusiv berichtet. Die Angst gehe um nun im Ort, „viele wollen Spaziergänge im Wald meiden“, sagte Jagdleiter Manfred Schaurhofer im OÖN-Gespräch. „Eltern sind besorgt um ihre Kinder, die einen weiteren Weg zum Schulbus zurückzulegen haben.“

Ob es sich wirklich um zwei Wölfe oder doch nur um einen Wolf gehandelt hat, das wird bis Ende dieser, spätestens Anfang nächster Woche feststehen. Bis dann seien nämlich die DNA-Nachweise ausgewertet, sagt Gottfried Diwold, Wolfbeauftragter des Landes Oberösterreich. Der oder die Wölfe wurden jedenfalls wieder freigelassen – handelt es sich doch um ein unter Schutz stehendes Tier.

Obwohl der Wolf in unmittelbarer Nähe des Siedlungsbereichs in die Falle gegangen war, bestehe laut Diwold aber kein Grund zur Angst: „Aber wir müssen das im Auge behalten, gerade was Nutztiere betrifft.“ Der Schaden, der durch Wolfrisse – abseits vom Wild – heuer entstanden ist, beträgt rund 1500 Euro. Also deutlich weniger als im Vorjahr, als 7000 Euro an Entschädigungszahlungen an die betroffene Landwirte ausbezahlt wurden. In den Jahren davor waren es zwischen 1000 und 3000 Euro.

Wolf in die Wildnis entlassen

Der Schutz der Weidetiere, die in gut einem Monat wieder in den Ställen sein werden, sei aber enorm wichtig. Dass dadurch den Landwirten zusätzliche Kosten für eine noch sichere Einzäunung entstehen, sei ihm bewusst. In manchen Bundesländern gäbe es dafür auch Förderungen. Dass der Schutz der Tiere im Almbereich ungleich schwerer ist, als beispielsweise im Mühlviertel, wo der Wolf entlang der tschechischen Grenze mittlerweile zu Hause ist, weiß Diwold ebenfalls. „Aber die Landwirte haben rasch dazugelernt, denn sie wissen, die Gelegenheit macht den Dieb.“

Entlang der Grenze heimisch

Ob dem nun immer lauter werdenden Ruf nach einer „Entnahme“, also dem Abschuss des Wolfs, stattgegeben werden soll, beantwortet er ebenfalls: „Diese Frage stellt sich nicht. In Deutschland ist die Wolfsdichte viel höher, auch dort ist eine reguläre Entnahme nicht vorstellbar. Und bei uns haben wir gegenwärtig keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.“ Würde sich dies ändern und zudem wirtschaftliche große Schäden entstehen, wäre dies neu zu bewerten.

Jener Wolf, der zuletzt in St. Georgen am Walde in die Falle gegangen war, dürfte von einem Rudel stammen, das sich in der Nähe breit gemacht hat. Entlang der tschechischen Grenze sei der Wolf flächendeckend unterwegs, allerdings, sagt Diwold, weitestgehend unsichtbar. Daher bestünde auch kein Grund zur Sorge.

Eine laufend aktualisierte Datenbank über Wolfssichtungen und Risse finden Sie auf der Homepage des Landes Oberösterreich: land-oberoesterreich.gv.at/wolfsinfo.htm