Austria
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Irans WM-Vorhang fällt

Die USA gewinnen das Aufstiegsduell, der Protest-Auftritt des iranischen Nationalteams ist fürs Erste zu Ende. Souveränes England im Battle of Britain.

Doha. Der denkwürdige WM-Auftritt von „Team Melli“, der als stummer Protest bei der iranischen Nationalhymne begonnen hatte, fand nach der Vorrunde sein Ende. Der Iran unterlag der Auswahl der USA mit 0:1, fiel in Gruppe B damit auf Tabellenrang drei zurück und verabschiedete sich von der WM in Katar.

Mit Argusaugen waren Irans Teamspieler auch dieses Mal beobachtet worden, von der Weltöffentlichkeit und vor allem vom Regime in Teheran, seit sie sich mit den Regierungskritikern in der Heimat solidarisiert hatten. Gesungen haben Sardar Azmoun ihre Hymne auch im abschließenden Gruppenspiel wieder, wie zuletzt aber leidenschaftslos und wohl nicht freiwillig. Den Kontrast zu einer mit voller Überzeugung intonierten Hymne machten im Anschluss die US-Kicker deutlich.

Auf dem Platz gingen die Iraner dann allzu freundlich mit ihren US-Kollegen um. Nach deren Führung durch Topstar Christian Pulisic (38.) wurden zahlreiche Chancen auf den Ausgleich vergeudet – ein Remis hätte Iran schon zum Aufstieg gereicht. Und auf den Rängen des Al Thumama Stadions wurde der Vorrunden-Showdown zwischen den politischen Erzrivalen zum Friedensgipfel, die Fans beider Teams hatten sich schon bei der WM 1998 in Frankreich verbrüdert, als die Iraner die Amerikaner noch aus dem Turnier beförderten.

Irans Nationalteam wird auch nach dem WM-Aus im Blickpunkt bleiben. Wie wird es mit den Spielern weitergehen? Vor allem mit jenen, die nicht bei europäischen Klubs, sondern in der Heimat engagiert sind? Klar ist: Mit den Massenprotesten und der WM in Katar sind auch die Zeiten vorbei, in denen das Team Melli das iranische Volk einte.

Neben den USA ist auch England am Dienstagabend aus Gruppe B ins Achtelfinale eingezogen. Die Engländer kürten sich mit einem 3:0-Sieg über Wales zum Gruppensieger. 

(red.)