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Jiang Zemin: Ein Tod mit Symbolwirkung [premium]

Ex-Staatspräsident Jiang Zemin ist mit 96 Jahren gestorben. Das Ableben des Reformers kommt für die Parteiführung zur Unzeit: Es könnte die Protestbewegung gegen die Corona-Lockdowns neu entfachen.

Peking. Zu Lebzeiten wurde der klein gewachsene Mann mit der riesigen Hornbrille und dem verschmitzten Gesichtsausdruck oftmals belächelt. Doch posthum wird er zweifelsohne als kluger Wirtschaftsreformer in die Geschichtsbücher eingehen: Jiang Zemin, Chinas Staatspräsident von 1993 bis 2003, ist mit 96 Jahren in der Hafenmetropole Shanghai an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung verstorben. Als „herausragender Führer des Sozialismus chinesischer Prägung“ wird er in einem Nachruf der Nachrichtenagentur Xinhua gepriesen.

Viele chinesische Zeitungen haben ihre Online-Ausgaben am Mittwoch in trauerndes Grau gehüllt, und das Volk hat millionenfach seine Beileidsbekundungen auf den sozialen Medien geteilt. „Er repräsentierte für mich die sorgenfreie Zeit meiner Kindheit“, schreibt eine Chinesin auf Wechat. Ein anderer User kommentiert lakonisch: „Der Senior ist von uns gegangen. Wir werden ihn vermissen.“