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Kampf in Nahost: Fragile Waffenruhe mit Ablaufdatum [premium]

Israels Armee und der Islamische Jihad stellen Angriffe ein. Die Ruhe dürfte kaum von langer Dauer sein.

Spätabends endlich schwiegen die Waffen im Konflikt zwischen Israel und dem Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) in Gaza. Nach dreitägigen Kämpfen hatten sich die beiden Seiten mithilfe ägyptischer Vermittlung auf eine Waffenruhe geeinigt. In Israel wird der Waffengang weithin als Erfolg bewertet. Doch die so erkaufte Stille dürfte kaum von langer Dauer sein.


Ursprünglich hatten israelische und internationale Medien am Sonntag berichtet, der Beginn der Waffenruhe sei für 20 Uhr Ortszeit angesetzt. Doch wenige Minuten vor der genannten Zeit heulten plötzlich die Sirenen in Tel Aviv. Anwohner und Passanten suchten rasch in Bunkern oder auch den nächstgelegenen Gebäuden Schutz. Die darauffolgende Meldung, der Beginn der Waffenruhe verzögere sich auf unbestimmte Zeit, überraschte zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr. Erst um kurz vor Mitternacht war es dann endlich so weit. Bis Montagnachmittag schien die Waffenruhe zu halten.


Mehr als 1000 Raketen feuerte der Palästinensische Islamische Jihad (PIJ), der auch von der EU und anderen westlichen Staaten als Terrororganisation angesehen wird, von Freitag- bis Sonntagabend nach Israel. Die meisten davon fing das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ab, andere landeten auf unbebautem Gebiet oder schafften es nicht einmal über die Grenze. Ein Geschoss traf das Haus einer israelischen Familie, Verletzte wurden jedoch nicht gemeldet. Allerdings kam das öffentliche Leben im Süden des Landes tagelang zum Erliegen; viele Familien hielten sich fast dauerhaft in Schutzräumen oder Bunkern auf.