Austria
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Landesrätin: „Energie aus Holz ist die Lösung, nicht das Problem“

„Der Atomkraft ein grünes Mascherl verpassen und Energie aus nachhaltiger Holznutzung einbremsen – geht’s noch?“, fragt Landesrätin Michaela Langer-Weninger in Richtung EU. Die dort ausgearbeitete Richtlinie für erneuerbare Energie „RED III“ löst im waldreichen Oberösterreich nur Kopfschütteln aus. „Es wächst immer noch jährlich mehr Wald zu, als wir verwerten“, sagt Langer-Weninger. Darum sei „Energie aus Holz vielmehr die Lösung als das Problem“. Sie hofft, dass die zuständigen Energieminister die Richtlinie noch kippen. Denn geht es nach den Plänen der EU, soll die direkte Nutzung von Biomasse auf dem Durchschnittsniveau des Jahres 2017 bis 2022 eingebremst werden. Bis 2030 soll gar eine Reduktion folgen.

Biomasse als Job-Motor

Langer-Weninger sieht in der Biomasse nicht nur eine tragende Säule der Energiewende, sondern auch einen Job-Motor. Immerhin komme jede vierte in Europa verkaufte automatische Biomasseheizung aus Oberösterreich. Walding galt lange als „Gas-Gemeinde“ ersten Ranges. Die Infrastruktur war gut ausgebaut, die Anschlusskosten günstig, und das Gas gehörte zu den billigsten Energieformen. 2017 setzten sich trotzdem sechs Landwirte rund um Bürgermeister Johann Plakolm in den Kopf, Walding mit Energie aus Biomasse zu versorgen. „Wir wollten das Thema Biomasse in Schwung bringen. Als Landwirte waren wir alle Verfechter von sauberer Bioenergie aus Holz“, sagt er. Unterstützung fanden die Waldinger Bauern bei der Genossenschaft Bioenergie OÖ. „Wir haben bereits mehr als 20 Heizwerke errichtet, die wir auch verwalten und betreiben. Als Eigentümer und Hackgutlieferanten sowie als Betreuer der Anlage fungieren die Bauern im Ort selbst“, sagt der Geschäftsführer des Biomasseverbandes, Alois Voraberger. Schon 2021 beschloss man also in Walding den weiteren Ausbau der Anlage. Diese wird nun auf zwei Megawatt vervierfacht und soll das ganze Ortszentrum und vor allem auch die öffentlichen Gebäude heizen. Gestern hieß es für den Kindergarten als erste kommunale Einrichtung „O’zapft is“.

Umso schmerzhafter sei die Diskussion darüber, dass Biomasse bald als nicht mehr grün gelten solle und damit nicht mehr förderfähig sei. „Ich fordere daher Ministerin Gewessler auf, für die grüne Lösung der Biomasse einzutreten. Andernfalls werden wir unsere Klimaziele nicht erreichen und nie unabhängig werden“, sagt Langer-Weninger. Auch die Waldinger erzeugen lieber Energie für den Ort im Ort.