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Lange Haftstrafen für Flüchtlinge wegen Missbrauch

Am Freitag wurden die Angeklagten zu langen Hafststrafen verurteilt. (Bild: Krone KREATIV)

Am Freitag wurden die Angeklagten zu langen Hafststrafen verurteilt.

(Bild: Krone KREATIV)

Die sechs Angeklagten, die sich am Landesgericht Feldkirch zwei Tage lang wegen des sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Frau verantworten mussten, sind am Freitagabend zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die afghanischen Flüchtlinge im Alter von 23, 26, 29, 36, 52 und 57 Jahren erhielten Haftstrafen im Ausmaß von sieben Jahren (in zwei Fällen), 7,5 Jahren, 8 Jahren, 9 Jahren und 12,5 Jahren. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Verteidiger erbaten sich nach dem Urteil Bedenkzeit. Den Männern wurde vorgeworfen, sich im Februar 2022 in einer Flüchtlingsunterkunft in Bludenz an einer 45-jährigen, stark betrunkenen Frau vergangen zu haben. Vor Gericht bestritten zwei der Männer, Geschlechtsverkehr mit der Frau gehabt zu haben. Die anderen Angeklagten sprachen von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr. Dass alle Angeklagten intimen Kontakt mit der Frau hatten, wurde durch ein entsprechendes Gutachten bewiesen.

Die Angeklagten waren alle zurechnungsfähig
Die Ausführungen der Expertin vor Gericht, die auf entsprechenden Analysen basierten, ließen daran keine Zweifel offen. Laut Gerichtspsychiater Reinhard Haller waren die Angeklagten zum Tatzeitpunkt alle zurechnungsfähig, auch wenn zwei ein „leichtes mentales Handicap“ haben.

Die vorsitzende Richterin begründete die Schuldsprüche mit dem Zustand der 45-Jährigen zum Tatzeitpunkt. Die Frau, die sich mehrere Tage in der Flüchtlingsunterkunft aufhielt, habe sich erwiesenermaßen in einem Zustand der Wehrlosigkeit befunden. In dem Fall komme auch ihrem Einverständnis zum Geschlechtsverkehr - darauf hatten sich die Männer berufen - keine Bedeutung zu, verwies die Richterin auf die ständige Rechtssprechung.

Der Fall mache den Schöffensenat sprachlos
Die Tat zeuge von einer enormen Menschenverachtung und mache den Schöffensenat sprachlos, sagte die Richterin. Der Strafrahmen belief sich auf fünf bis 15 Jahre, in einem Fall auf fünf bis 20 Jahre. Die Alkoholisierung der Männer wurde als mildernd gewertet, bei zwei Männern zusätzlich ihre Unbescholtenheit. Erschwerend wirkten sich die Umstände der Tat aus - nämlich dass mehrere Männer hintereinander ohne Schutz mit der Frau verkehrten.

 krone.at

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