Austria
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Linz plant Photovoltaik-Offensive mit mehr als 100 Anlagen

Von einem "Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität" spricht Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SP) bei der Präsentation der Photovoltaik-Offensive der Stadt Linz. Und die Zahlen sind durchaus beeindruckend. So sollen 111 PV-Anlagen im Endausbau mehr als 40 Prozent des städtischen Strombedarfs decken. Das ist 80 Mal so viel, wie die tausend Quadratmeter PV-Fläche schafft, die die Stadt aktuell besitzt. Linz steigert die Produktion von aktuell 211.000 auf 18 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch von etwa 4.000 Einfamilienhäusern. Damit spart die Stadt rund 5000 Tonnen CO2 ein. "Linz zeichnet sich als eine der ersten Städte, die Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden errichtet hat, aus. Nun setzen wir durch den Start einer Ausbauoffensive in großem Ausmaß auf Sonnenenergie“, sagt Bürgermeister Klaus Luger (SP).

Auf fast jedes Dach kommt eine Anlage

Montiert werden die Anlagen auf beinahe allen städtischen Gebäuden. Schulen und große Kindergärten machen die Masse aus, dazu kommen Amtsgebäude, Kultureinrichtungen und Infrastrukturgebäude wie die Straßenmeisterei. PV-Anlagen kommen auf das Neue Rathaus, das Design Center, das Lentos und das Brucknerhaus. Die Potenziale sind höchst unterschiedlich und hängen nicht nur von der Größe ab. So hat die Volksschule Aubrunnerweg ein Potenzial von 350.000 Kilowattstunden pro Jahr, das Brucknerhaus aber nur 300.000.  

Zeitplan hängt an der Verfügbarkeit der Technologie

Wie schnell die Vorhaben umgesetzt werden ist noch nicht ganz klar, denn das hängt von der Verfügbarkeit der technischen Bestandteile auf dem Weltmarkt ab. "Wir verbauen alles, was uns der Markt gibt", sagt Markus Eidenberger, der als Geschäftsführer der Immobilien Linz GmbH & Co KG mit der Offensive beauftragt ist. Insgesamt investiert die Stadt rund 20 Millionen Euro in die PV-Offensive. Er rechnet mit drei bis fünf Jahre, bis der Ausbau abgeschlossen ist. Das Einsparungspotenzial beträgt eine Million Euro pro Jahr. 

Gründung der "Linzer Energiegemeinschaft"

Um den Strom effizient nutzen zu können, gründet die Stadt insgesamt 13 Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEGs), die unter dem Dach "Linzer Energiegemeinschaft" (LEG) gebündelt werden. Die EEGs ermöglichen es, dass die einzelnen Objekte der Stadt den Strom über die eigenen Grundstücksgrenzen hinweg produzieren, speichern, aber auch gemeinsam verbrauchen können. Der Strom wird also nicht ins allgemeine Netz eingespeist, auch wenn sich das bei den aktuellen Tarifen rechnen würde. "Durch die Konstituierung von erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEGs) wird es möglich sein, gemeinsam zu produzieren, zu speichern und somit ein Vielfaches der bisherigen Strommenge zu erzeugen“, sagt Prammer.

Lob von ÖVP und Grünen

Ein "Schritt in die richtige Richtung" ist die PV-Offensive für ÖVP-Klubobfrau Elisabeth Manhal, die auch die Urheberschaft für die Idee für ihre Partei reklamiert. So hat diese bereits im September 2020 einen entsprechenden Antrag gestellt. Lob kommt auch von Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne). "Es ist erfreulich, dass endlich Bewegung in den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Dächern kommt", sagt Schobesberger, die wie Manhal auf eine rasche Umsetzung pocht.

Die entsprechenden Beschlüsse zur Linzer Photovoltaik-Offensive sollen im Frühjahr im Gemeinderat fallen.