Austria
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Literaturnobelpreis wird heute vergeben: Wieder ein Skandal?

Das französische Enfant terrible der Literatur, Michel Houellebecq, gilt als Favorit auf den Literaturpreis. Große Chancen werden auch Anne Carson, Annie Ernaux und Salman Rushdie eingeräumt.

Wird der Literaturnobelpreis heuer wieder Proteste verursachen? Gut möglich, wenn der von den Wettbüros favorisierte Literat gewinnt. Michel Houellebecq, das französische Enfant terrible der Literatur, steht ganz oben in den Listen der Wettanbieter. Sein Frauenbild, seine Haltung zum Islam, seine politischen Ansichten werden bei jeder seiner Veröffentlichungen heftig diskutiert.

Hinter Houellebecq ist bei den Wettanbietern die kanadische Dichterin und Essayistin Anne Carson gereiht sowie die Französin Annie Ernaux („Die Jahre“).

Für Proteste in Teilen der muslimischen Welt könnte auch ein anderer Sieger sorgen: Salman Rushdie, der jüngst bei einem Attentat schwer verletzt wurde, werden gute Chancen eingeräumt.

Wegen Rushdies Werk "Die satanischen Verse" (1988) hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini dazu aufgefordert, den Autor zu töten. Er warf ihm vor, den Islam, den Propheten und den Koran beleidigt zu haben. Auf das Todesurteil folgten damals eine dramatische Flucht Rushdies und jahrelanges Verstecken. Seit mehr als 20 Jahren lebt er in New York.

Am 12. August hatte dort, im Bundesstaat New York, ein junger Mann mit einem Messer auf ihn eingestochen. Ein Nobelpreis für Rushdie wäre auch als politisches Statement zu verstehen.

Handkes Haltung zu Serbien

Für den letzten großen Skandal sorgte die Vergabe 2019 an den Österreicher Peter Handke, dessen politische Haltung zu Serbien für viel Kritik sorgte. In den Folgejahren wurden die US-Lyrikerin Louise Glück (2020) und der aus Sansibar stammende Autor Abdulrazak Gurnah (2021) ausgezeichnet.

Verliehen wird die mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund 925.000 Euro) dotierte Auszeichnung dann mit den übrigen Nobelpreisen am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Dynamiterfinders und Preisstifters Alfred Nobel.

(APA/Red.)