Austria
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Männliche Beutelmader sterben oft wegen ihres Sexualtriebs

Auf der Suche nach Sexualpartnerinnen verausgaben sich die Männchen der kleinen australischen Beuteltiere - oft mit tödlichem Ausgang.

Die Libido des Zwergbeutelmaders, im Fachjargon Dasyurus hallucatus, scheint ausgeprägt zu sein. So ausgeprägt, dass sie alle anderen Bedürfnisse der Tiere überschattet. Ja sogar so ausgeprägt, dass sie für die gesamte Spezies existenzgefährdend sein könnte, die ohnehin schon auf der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN steht. Das Tier ist in etwa so groß wie ein Wiesel, hat graues bis braunes Fell, auf dem Rücken trägt er weiße Flecken. Beheimatet ist er in Australien, wobei sich die Population im Norden des Landes mittlerweile aufgelöst hat, vorrangig findet man sie noch in Westaustralien sowie im Osten von Queensland.

Der Zwergbeutelmader ist ein Fleischfresser, er mag vor allem Insekten, verschmäht aber auch kleine Säuger und Vögel nicht. Es sei denn, er ist auf Suche nach einem Weibchen. Während der Paarungszeit vergessen die Männchen nämlich gern auf sich, verausgaben sich völlig - bis zum Tod. Trotz Erschöpfung, rückt das Schlafen in der Prioritätenliste nach hinten, das könnte ein Grund für das vorzeitige Sterben nach nur einer Brutsaison sein, wie ein Forschungsteam um Joshua Gaschk von der University of the Sunshine Coast heraus. Das Ergebnis ist in der Fachzeitschrift „Royal Society Open Science“ nachzulesen.

Weibchen als Alleinerzieherinnen

Denn während männliche Beutelmader kaum ein Jahr überleben, werden die Weibchen bis zu vier Jahre alt. Um der Divergenz auf den Grund zu gehen, hat das Team sieben männliche und sechs weibliche Zwergbeutelmader auf der Insel Groote Eylandt mit winzigen Rucksäcken samt Peilsendern ausgestattet. Über 42 Tage wurden Daten gesammelt. Männchen waren während der Paarungssaison deutlich aktiver als die Weibchen, sie verbrachten nur sieben Prozent ihrer Zeit mit Ausruhen, die Weibchen hingegen 24 Prozent. Auch sind die Männchen im gleichen Zeitraum anfälliger für Parasiten, eine Folge der Nachlässigkeit in Sachen Fellpflege.

In der Fachsprache nennt man die Strategie Semelparität. Sie beschreibt, dass ein Individuum große Mengen an Ressourcen in eine einzige Brutsaison investiert, so viel, dass es die Saison nicht überdauert. Der Zwergbeutelmader ist das größte bekannte Säugetier, bei dem es zum Tod nach der Fortpflanzung kommt. Bekannt ist das auch von kleinen Verwandten, etwa den Breitfuß-Beuteltieren. Hierzu ergaben Forschungen, dass die Männchen an inneren Blutungen und Infektionen infolge des Stresses in der Paarungszeit sterben. In beiden Fällen bleiben die Weibchen nach erfolgreicher Paarung zurück und ziehen die Jungen alleine auf.

(evdin)