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Nairo Quintana wird von der Tour de France disqualifiziert

Sechster bei der Tour - und mindestens zwei Mal mit Tramadol im Körper: Nairo Quintana

© REUTERS/GONZALO FUENTES

Der kolumbianische Profi lieferte nach zwei Etappen der heurigen Frankreich-Rundfahrt zwei positive Proben ab.

Alter schützt vor Torheit nicht: Seit dem 6. Februar ist Nairo Quintana 32 Jahre alt, am Mittwochnachmittag wurde der Kolumbianer als Nutzer verbotener Präparate bekannt. Der Sieger von Giro d'Italia 2014 und Vuelta 2016 wurde auf gleich zwei Etappen der heurigen Tour de France positiv auf Tramadol getestet, das Präparat ist seit März wegen seiner Nebenwirkungen vom Radsport-Weltverband UCI verboten. Das Arzneimittel aus der Gruppe der Opioide wird als Schmerzmittel verschrieben, es kann oral, rektal oder auch intravenös dem Körper zugeführt werden, kann aber bei zu hohen Dosen zu Schwindel, Übelkeit und Krampfanfällen führen.

Quintana wurde disqualifiziert, erhält aber keine Sperre und kann damit am Freitag bei der Vuelta starten, die im niederländischen Utrecht beginnt. Grund: Tramadol gilt nicht als Dopingmittel, aber als Verstoß gegen die medizinischen Regeln des Weltverbandes UCI. Es steht aber nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Dopingagentur WADA.

Nairo Quintana hatte die heurige Tour eher überraschend auf dem sechsten Rang beendet, nachdem er in den letzten Jahren außer einem Etappensieg bei Paris-Nizza 2020 wenig Zählbares bei den großen Rennen geschafft hatte. Der Profi des französischen Teams Arkéa-Samsic war auf der sechsten Etappe Fünfter und auf der elften Zweiter - exakt an diesem Tag wurde er zum zweiten Mal mit Tramadol im Blut erwischt. Dazu kamen zwei zehnte Ränge. Am Ende lag er 16:33 Minuten hinter dem dänischen Sieger Jonas Vingegaard vom Team Jumbo-Visma.

Der Kolumbianer ist der erste Fahrer der heurigen Tour de France, der mit positiven Proben negativ aufgefallen ist. Nach wie vor gilt freilich das Motto: vorläufig - denn die Analysemethoden werden immer besser, wie die letzten Jahrzehnte gezeigt haben.

Schon 2020 im Fokus der Ermittler

Bereits vor zwei Jahren hatten Nairo Quintana und Arkéa-Samsic für Schlagzeilen gesorgt: Am Tag der Königsetappe der Tour zum Col de la Loze hoch über Courchevel war der französische Rennstall ins Visier der Ermittler geraten. Im Teamhotel in der Nähe von Méribel wurden Medien zufolge auch Hinweise auf Doping entdeckt, darunter 100 Milliliter Kochsalzlösung und Infusionsmaterialien, bestens geeignet, um einen erhöhten Hämatokritwert im Blut wieder abzusenken.

Ein Arzt und ein Betreuer Quintanas waren vorübergehend in Polizeigewahrsam. Der Kolumbianer selbst teilte später mit: „Ich werde - ohne Angst - weiterhin stark sein, ich werde die Wahrheit verteidigen, und ich werde meinen Weg fortsetzen, auch wenn die Menge manchmal eine andere Richtung einschlägt.“

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