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Neuer AKW-Chef ist für Kiew ein "Verräter"

Der staatliche ukrainische AKW-Betreiber Energoatom hat dem neuen, von Russland eingesetzten ukrainischen Leiter des Atomkraftwerks Saporischschja Verrat vorgeworfen. Der bisherige stellvertretende Chefingenieur des Kraftwerks, Juri Tschernitschuk, "hat die Ukraine verraten und ist zum Feind übergelaufen", erklärte Energoatom-Chef Petro Kotin im Onlinedienst Telegram. Russland hält das AKW besetzt.

Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein. Seit September produziert das AKW keinen Strom mehr. Ukrainische Techniker betreiben die Anlage auch unter russischer Besatzung weiter – Kiew hat Russland dazu vorgeworfen, die Experten unter immensen Druck zu setzen.

Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat wiederholt den Stress hervorgehoben, dem die Mitarbeiter ausgesetzt sind, und darauf hingewiesen, dass Dauerstress zu Bedienungsfehlern führen kann.

"Einzig richtige Entscheidung"

Im Oktober hatte Moskau angekündigt, das AKW unter die Kontrolle der russischen Atombehörde zu stellen. Kiew hält diesen Schritt für illegal. Ingenieur Tschernitschuk hatte am Mittwoch das russische Angebot angenommen, den Chefposten zu übernehmen. Dies sei seiner Meinung nach "die einzig richtige Entscheidung", sagte Tschernitschuk.

Energoatom-Chef Kotin sieht das anders: "Statt alles dafür zu tun, das Kraftwerk möglichst schnell zu befreien, hat er entschieden, den russischen Besatzern dabei zu helfen, ihre kriminelle Aneignung zu legalisieren", erklärte Kotin.