Bürgermeister Markus Vogl (SP) wird wohl Anfang 2023 im Zuge eines Pressefrühstücks Bilanz ziehen und auf das neue Jahr schauen. "In Zeiten der Teuerung und außerordentlichen Belastungen für die Menschen wäre so ein Bürgermeisterempfang ein falsches Signal", sagt Vogl zur Steyrer Zeitung. Falls sich die Lage bis zum Sommer etwas entspanne, "kann ich mir vorstellen, dass wir als Stadt ein Sommerfest ausrichten".
Der Neujahrsempfang war bisher – wenn nicht durch Corona ausgebremst – mehr als ein Bilanzgespräch des Stadtchefs, sondern auch ein Schaulaufen der Steyrer Stadtprominenz. Um die 200 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft, den Behörden, dem Bildungswesen, den Serviceclubs und der Verwaltung trafen einander zum Festschmaus und Gedankenaustausch im Rathaus. Für manche ein Pflichttermin von vielen, war eine Einladung zu dem Empfang für andere die Bestätigung, es zu etwas gebracht zu haben und zu einem auserwählten Personenkreis dazuzugehören. Aus diesem Schaulaufen, wenn auch nur auf sehr lokaler Bühne, wird Anfang nächsten Jahres nichts.
Magistratsintern wird das auch mit der langen Vorlaufzeit dieser Veranstaltung samt aufwendiger Organisation bei gleichzeitiger Ungewissheit, wie sich die Pandemie entwickelt, begründet. Da Politik immer auch viel Symbolkraft entfaltet, ist die Entscheidung von Vogl und seinem Team nachvollziehbar und wird – wenn überhaupt – wohl von niemandem öffentlich in Zweifel gezogen werden.
