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ÖFB-Präsident Milletich begründet Rücktritt: "Mir blieb kein anderer Weg"

Gerhard Milletich ist mit sofortiger Wirkung als ÖFB-Präsident zurückgetreten. 

Der 66-Jährige stand zuletzt in der Kritik, da er seine Rolle als oberster Fußball-Funktionär des Landes nutzte, um für sein Verlagshaus Anzeigenkunden zu lukrieren.

"Ungeachtet der vergangenen Monate und meinem Bestreben, Vorfälle aufzudecken, zolle ich Gerhard Milletich Respekt für diesen Schritt, weil er damit letztlich dazu beiträgt, dass im ÖFB in dieser Causa wieder Ruhe eintreten kann", sagte Oberösterreichs Landesverbandspräsident Gerhard Götschhofer den OÖN.

Rückendeckung verspielt

Am Freitag soll eine Einvernahme Milletichs vor der Ethikkommission der Bundesliga stattgefunden haben. Laut OÖN-Informationen dürfte Milletich die Rückendeckung bei einigen der Landespräsidenten zuletzt verloren haben. 

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Die Entscheidung seines Rücktritts wurde am Dienstag bekannt, für Freitag war ohnehin eine ÖFB-Präsidiumssitzung in Graz anberaumt. Satzungsmäßig übernehmen im Falle eines Präsidentenrücktritts vorerst dessen Vize-Präsidenten. Das sind Josef Geisler (Tirol), Gerhard Götschhofer (OÖ), Philip Thonhauser (Bundesliga) und Johann Gartner (Niederösterreich).

Milletich meldete sich am Dienstag via ÖFB-Aussendung mit einer Stellungnahme zum Rücktritt zu Wort. Diese lesen Sie weiter unten im Detail:

Milletichs Erkläung im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Fußballs,

aufgrund der massiven medialen Negativ-Kampagne und der internen Angriffe gegen meine Person, sehe ich mich veranlasst, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen.

Dieser Rückzug erfolgt zum Schutz meines privaten und geschäftlichen Umfelds und soll weiteren Schaden vom ÖFB abwenden. Denn die mediale Vorverurteilung der letzten Monate sowie die persönlichen Angriffe einiger Präsidiumsmitglieder haben nicht nur meine Reputation, sondern auch das Ansehen des ÖFB in der Öffentlichkeit stark beschädigt.

Gleichzeitig halte ich aber ausdrücklich fest, dass ich mein Ehrenamt als ÖFB-Präsident niemals missbraucht habe. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich aus heutiger Sicht manche Kommunikation ein wenig anders geführt. Dennoch habe ich immer im Sinne des ÖFB und des österreichischen Fußballs gehandelt und habe mir daher nichts vorzuwerfen.

Da aber trotz meiner Bemühungen alle Vorwürfe restlos und transparent aufzuklären, die Feindseligkeiten einiger Mitglieder des Präsidiums nicht eingedämmt wurden, blieb mir letztlich kein anderer Weg, als meine Funktion zurückzulegen.

Mein persönlicher aufrichtiger Dank geht an all jene Mitglieder des Präsidiums, die mit mir gemeinsam in den letzten Monaten richtungsweisende Entscheidungen – wie zum Beispiel die Bestellung des Teamchefs Ralf Rangnick und die Grundsatzentscheidung für die Errichtung des Trainingszentrums in Aspern – mitgetragen haben. Gemeinsam haben wir damit wichtige Schritte für eine erfolgreiche Zukunft des österreichischen Fußballs gelegt.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich auch bei jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖFB, die mir in meiner gesamten Amtszeit ihr Vertrauen geschenkt haben.

Abschließend wünsche ich dem gesamten ÖFB für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Mit sportlichem Gruß,


KR Gerhard Milletich