Seit mehr als zwei Jahren betreibt der frühere „Profil“- und „News“-Chefredakteur Josef Votzi PR-Beratung für den Vizepräsidenten des EU-Parlaments, Othmar Karas von der ÖVP. Seine Leser erfahren davon nichts. Beim „Datum“ zieht man nun Konsequenzen.
Kann man gleichzeitig unabhängiger Journalist sein - und bezahlter PR-Berater eines Politikers? Josef Votzi ist der Ansicht, dass dies keinen Widerspruch darstellt. Seit mehr als zwei Jahren berät der frühere Chefredakteur der Nachrichtenmagazine „Profil“ und „News“ gegen monatliches Honorar Othmar Karas (ÖVP), einen der Vizepräsidenten des Europaparlaments.
Doch das bleibt den Lesern seiner Analysen und Kolumnen in den Magazinen „Trend“ und „Datum“ ebenso verborgen wie den Zusehern des Fernsehsenders „Puls 24“, auf dem er regelmäßig die innenpolitische Lage kommentiert. Denn Votzi macht seinen politischen Zweitjob nicht öffentlich.
„Trennung, oder Transparenz“
Das ist ein medienethisches Problem, sagt Matthias Karmasin, Direktor des Instituts für vergleichende Medien- und Kommunikationswissenschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Professor an der Universität Klagenfurt.
