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Originalbilder zum Originalklang in Perchtoldsdorf [premium]

Bernd Bienert bringt heuer „Der Tod der Dido“ und „Il maestro di cappella“ in historisch-authentischem Inszenierungsstil nach Perchtoldsdorf, Wien und Melk.

„Das ist nicht zu glauben, was in dieser Musik für Feuer ist“: So soll Wolfgang Amadeus Mozart einst über das Schaffen seines Zeitgenossen Ignaz Holzbauer geurteilt haben. Nicht von ungefähr hat Bernd Roger Bienert heuer also für sein „Teatro barocco“ Holzbauers „Tod der Dido“, ein Frühwerk der deutschen Operngeschichte, ausgegraben. Am 20. August hat es Premiere im Burgsaal Perchtoldsdorf. Bienert hat es sich ja seit einem Jahrzehnt zur Aufgabe gemacht, nicht nur barocke Opern auf die Bühne zu bringen, sondern dabei auch eine möglichst historisch-authentische Inszenierungsform zu wählen. Gleichzeitig geht es ihm darum, zu zeigen, auf welchem Nährboden beispielsweise Mozart seine Karriere entwickeln konnte. „Mozart hat ja zahlreiche Entwicklungen subsumiert. Vieles, was ihn ausmachte, hat er nicht selbst erfunden, was er auch nie behauptet hat. Und genau diese Vielfalt, auf die er aufbaute, möchten wir zeigen“, sagt Bienert im Interview.

Brennendes Karthago

In der zehnten Saison seines Teatro barocco präsentiert Bienert also Holzbauers einaktige Oper über den Gründungsmythos von Karthago, in dem die Königin von Feinden belagert wird, sich von ihrer Schwester hintergangen und von ihrem Geliebten verlassen fühlt. Währenddessen wird die Stadt angezündet. Das Libretto zu diesem Werk schrieb niemand Geringerer als Pietro Metastasio. Der gebürtige Wiener Ignaz Holzbauer, der sich auch durch seine Oper „Günther von Schwarzburg“ einen Namen machte und der viele Jahre Hofkapellmeister in Mannheim war, ließ auf die italienische Fassung auch eine deutschsprachige folgen. Diese kam 1784 in Mannheim zur Uraufführung und ist mit Fug und Recht als eine der ersten deutschsprachigen Opern zu bezeichnen: „Sie ist unseren Recherchen nach die zweite deutsche Oper der Musikgeschichte überhaupt“, so Bienert. Nun kommt sie in Perchtoldsdorf zur österreichischen Erstaufführung.