Austria
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Österreicher spenden trotz Teuerung viel

Das Spendenjahr 2022 begann mit einem Knall. Als Putin am 24. Februar die Ukraine überfiel, öffneten Herr und Frau Österreicher die Geldbörsen. „Allein in den ersten zwei Kriegsmonaten wurden 100 Millionen Euro für die Ukraine-Hilfe gegeben“, bestätigt der Geschäftsführer von Fundraising Austria, Günther Lutschinger.

Durchschnittlich 78 bis 163 Euro pro Kopf
Generell zeigt Österreich trotz der vielen Krisen Herz. Mit 900 Millionen Euro werden noch mehr Spenden als in den letzten Jahren erwartet. 80 Prozent der Spenden kommen aus Privathaushalten, 85 Prozent sind Beträge unter 200 Euro. 67 Prozent der Österreicher spenden laut eigenen Angaben, angeführt vom Burgenland und Niederösterreich mit je 73 Prozent. Mit 78 Euro im Schnitt fallen die Beträge in jenen Bundesländern allerdings etwas geringer aus als im Westen. Salzburg, Tirol und Vorarlberg gaben durchschnittlich 163 Euro pro Person aus.

So viel spendete Österreichs Bevölkerung im Laufe der vergangenen vier Jahre und heuer. (Bild: Krone Kreativ, Quelle: Fundraising Verband Austria)

So viel spendete Österreichs Bevölkerung im Laufe der vergangenen vier Jahre und heuer.

(Bild: Krone Kreativ, Quelle: Fundraising Verband Austria)

Günther Lutschinger, Chef des Fundraising Verbandes Austria (Bild: Zwefo)

Günther Lutschinger, Chef des Fundraising Verbandes Austria

(Bild: Zwefo)

Absetzbarkeit von Spenden sorgt für Kopfschütteln
Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. 94 Prozent aller Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Der Rest, darunter Beiträge für Tierschutz und Bildung, fällt seit 13 Jahren durch den Rost. Hintergrund sind absurde Regeln: So ist Bildung in Entwicklungsländern begünstigt, an heimischen Brennpunktschulen nicht. Ebenso wird der Schutz der Wildtiere steuerlich anerkannt, der von Haustieren nicht. Und für Stiftungen gilt nur eine befristete Absetzbarkeit. Die Frustration bei Spendenden und Stiftenden sei laut Lutschinger daher groß.

Dennoch appelliert er abschließend: „Fallen die Spenden in der Weihnachtszeit geringer aus, droht vielen Hilfsprojekten das Aus. Spenden Sie also bitte auch im Advent weiterhin.“