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Politik ist bei Giorgia Meloni eine Familienangelegenheit [premium]

Die erste italienische Premierministerin hört vor allem auf ihre Schwester und ihren Schwager – und auf alte Kameraden.

Giorgia Meloni ist nicht wirklich auf den Mund gefallen, wenn sie bei Veranstaltungen oder TV-Debatten auftritt. Doch offenbar ist sie sehr wohl ängstlich und unsicher, zumindest wenn man den Worten der zwei Jahre älteren Schwester Arianna glaubt: „Wenn sie nur wüssten, wie sehr du dich gefürchtet hast, das erste Mal, als du zur (TV-Talkshow, Anm.) ,Porta a Porta‘ eingeladen wurdest. Die schlaflosen Nächte, die wir mit der Vorbereitung verbracht haben. . .“, schrieb sie auf Facebook am Wahltag am Sonntag in einem sehr persönlichen Beitrag über ihre jüngere Schwester.

Arianna gehört zum engsten Beraterkreis der künftigen italienischen Premierministerin – und der besteht vor allem auf Verwandten, Freunden, langjährigen Weggefährten. Arianna ist ebenso wie Giorgia Meloni als Jugendliche der neofaschistischen MSI beigetreten, hielt sich aber anders als die Schwester stets im Hintergrund, kandidierte nie für ein politisches Amt, die Bühne überließ sie lieber Giorgia. Heute arbeitet sie für die Region Latium, einen fixen Vertrag hat sie dort aber nicht. Ihr wahrer Job ist ohnehin ein anderer: politische Beraterin der Schwester. Giorgia und Arianna Meloni telefonieren täglich, ihr Verhältnis sei „symbiotisch“, verrieten sie. „Ich brauche nur Giorgia anzuschauen, und ich weiß, was sie denkt.“ Auf Arianna hört die Politikerin.