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Produzent Peter Ponger: "Falco war ein ruheloser Reporter des Zeitgeists" [premium]

Zu Falcos 25. Todestag erscheint eine neue Edition seines ersten Albums „Einzelhaft“. Zum 25. Todestag (am 6. Februar) hat sein Produzent und Songschreiber Peter Ponger nochmals Hand daran gelegt. Die „Presse“ besuchte ihn in seinem Studio an einem verschwiegenen Ort in Niederösterreich - und sprach mit ihm über Falco als Pionier des deutschsprachigen Rap, Sounddesign und die nützliche Angst vor Drogen.

Die Presse: Worauf haben Sie beim aktuellen Remastering besonders geachtet?

Peter Ponger: Viel habe ich nicht verändert. Bloß die Bässe verschlankt, weil ich weiß, dass die in den Clubs immer voll aufgedreht sind. Im Grunde ist mein Sound gut gealtert. Wenn sich Lieder abnützen, dann hat das oft auch mit der Komposition zu tun. Meine Songs waren nie ganz abgeschlossen. Ich sah mich immer als eine Art Drehbuchautor. Ich wusste immer schon, dass Hans kein herkömmlicher Sänger war, sondern ein genialer Selbstdarsteller und Performer. Wenn man ihm ein anregendes Umfeld bot, dann war er ideal. Seine Texte schrieb er dann aus dem Bauch.

Sie waren der erste österreichische Musiker, der mit dem legendären Linn-Drumcomputer LM-1 gearbeitet hat. Wie teuer war der?

Ich glaube, ich war der Einzige, der mit diesem Gerät hierzulande gearbeitet hat. Er war damals sündteuer: 130.000 Schilling. Gnadenhalber bekam ich einen Bankkredit, den Rest habe ich mit Vorschüssen von Verlagen und dem Geld vom Verkauf der „Kommissar“-Single aufgebracht. Später haben auch Prince (für „1999“) und Elton John (für „Nikita“) den LM-1 verwendet. Die Zeitlosigkeit dieses Sounds verdankt sich der Tatsache, dass es damals keine Sequenzer-Software dafür gab und die Bands live dazu gespielt haben. Die Perfektion des Computers erzeugte in der Kombination mit dem Unperfekten des Spielens diese gewisse Magie.

Was waren Ihre wichtigsten Geräte für „Einzelhaft“?

Der erwähnte Linn LM1, ein Mini Moog für die Bässe, ein Prophet V sowie ein Poly Moog – der erste polyphone Synthesizer. Dazu kam noch ein Wurlitzer Piano, das sehr schön federte. Linn hatte in der Anordnung das Kommando und fungiert als eine Art Dirigent. Von ihm haben sich die Musiker verführen lassen.

Wer war der wichtigste Mitmusiker?