Austria
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Purkersdorf/Bezirk St. P. - Österreichische Bundesforste: Ein gutes Stück Wald

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Dieses Jahr lieferten die ÖBf wieder eine 18 Meter hohe Fichte für den Weihnachtsmarkt im Schloss Schönbrunn. Der Baum stammt aus dem ÖBf-Forstbetrieb Waldviertel-Voralpen.

Foto: Gerhard Fally

Seit 99 Jahren kümmern sich die Österreichischen Bundesforste mit Sitz in Purkersdorf um Österreichs Wälder. Ihr Fokus liegt nun auf dem Wald der Zukunft.

Ein Jahr, nachdem sich Niederösterreich von Wien getrennt hatte, wurden die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gegründet. Der Sitz der Unternehmensleitung ist in Purkersdorf, ihre Forstbetriebe und Naturparks findet man in ganz Österreich.

Im 19. Jahrhundert wurden Österreichs Wälder vom Finanzministerium verwaltet. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall der Monarchie wurde ein „Staatsamt für Landwirtschaft“ gegründet, auf das auch die Verwaltung der Staats- und Fondsforste überging.

1920 wurde es in „Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft“ umbenannt. Kurz danach wurde allerdings schon die Reform der Forstverwaltung im Nationalrat diskutiert. 1923 wurden letztendlich die Österreichischen Bundesforste als Wirtschaftskörper gegründet.

Von 1938 bis 1945, während der Besetzung Österreichs, wurden die ÖBf aufgelöst und die Verwaltung der Wälder wurde an das deutsche System angepasst. Während dieser Zeit wurde das Ziel gesetzt, den Staatswaldanteil zu verdoppeln. Dabei wurden vor allem Liegenschaften, die sich im Besitz von Juden befanden, zu Staatsbesitz. Nach Ende des Krieges versuchten die ÖBf, diese Liegenschaften wieder an ihre ehemaligen Besitzer zurückzugeben.

Nachhaltigkeit als Grundsatz und Leitfaden

1945 wurden die ÖBf als Eigentum der Österreichischen Republik wiederhergestellt. Während des Wiederaufbaus war Holz ein begehrter Rohstoff und der Holzpreis stieg um 97 Prozent. Außerdem folgte Ende der Sechzigerjahre bis Mitte der Siebziger ein großer Modernisierungsschub.

Vorantreibend war vor allem die Errichtung von Straßen, die auch von Lkw befahren werden konnten. Auch Forstmaschinen erleichterten die Arbeit. Während 1960 ein Forstarbeiter ungefähr 150 Festmeter Holz pro Jahr lieferte, konnte 1975 ein Arbeiter rund 400 Festmeter im Jahr liefern.

Im Jahr 1997 wurden die Österreichischen Bundesforste zu einer AG umgewandelt. Schon davor, in den Siebzigerjahren stieg das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. In dieser Zeit begannen auch die ÖBf sich um Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu bemühen. So wurden zum Beispiel alle Sperrmülldeponien aus Österreichs Wäldern entfernt. Auch die ÖBf achten seither auf umweltgerechte Entsorgung in ihren Betrieben. Außerdem wurde auch 1987 ein spezielles Bio-Motorsägenkettenöl entwickelt, das mittlerweile für alle Betriebe verpflichtend ist. Auch nehmen die ÖBf unseren Wäldern nicht mehr, als wieder nachwachsen kann.

Seit 2002 werden auch regelmäßig Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichte erstellt. Im letzten Bericht, über das Jahr 2021, liegt der Fokus vor allem auf dem „Wald der Zukunft“ und wie Österreichs Wälder klimafit gemacht werden können.

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