Austria
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Rätselhafter OMV-Unfall kostet bereits 240 Mio. €

Dass im Zuge von Wartungsarbeiten am 3. Juni die große Destillationsanlage für Diesel in der Raffinerie Schwechat stark beschädigt wurde, hat weitreichende Folgen. Seither kann die OMV statt 200.000 Fass Öl am Tag nur ein Fünftel davon verarbeiten, Diesel-Treibstoff ist dadurch zeitweilig speziell in Ostösterreich knapp. Außerdem müssen Autofahrer an den Zapfsäulen erstmals seit Langem mehr dafür zahlen als für Superbenzin.

Reparatur geht langsamer als erwartet weiter
Teuer ist der rätselhafte Vorfall auch für die OMV. Vorstandschef Alfred Stern bezifferte den unmittelbaren Schaden fürs Unternehmen anfangs mit 200 Millionen Euro, zuletzt aber sogar mit 240 Millionen Euro. Dazu kommen noch Kosten, die durch Versicherungen gedeckt sind. Langsamer als erwartet geht dafür die Reparatur weiter. Nach ursprünglich genannten mehreren Wochen wird die Anlage nun erst Mitte Oktober wieder voll produzieren können. In der Zwischenzeit wurde daher ein „Notprogramm“ gefahren.

OMV-Boss Alfred Stern (Bild: APA/Georg Hochmuth)

OMV-Boss Alfred Stern

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Teilweise konnte die OMV zusätzlichen Diesel aus ihren anderen Raffinerien in Bayern bzw. Rumänien zu uns umlenken. Weiters wurde europaweit am freien Markt zugekauft. Wenig bekannt ist hingegen, dass sogar Ungarn einen Teil seiner Reserven zur Verfügung gestellt hat. 18 Millionen Liter Benzin sowie 29 Millionen Liter Diesel flossen so zur Überbrückung in unsere Tankstellen. Bis Jahresende müssen diese Mengen an Ungarn zurückgegeben werden.

Und auch Österreichs Regierung half: Im Juni wurden 168.000 Tonnen Sprit aus der staatlichen Ölreserve freigegeben. Im Juli folgten 145.000 Tonnen, im September 60.000. Die Reserve deckt dadurch unseren Ölbedarf noch für 65 Tage statt für 90 Tage.