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Russland und die Sanktionen: Alles richtig gemacht?

Vom Wahlausgang in Niederösterreich haben Sie sicher schon genug analysiert bekommen. Jedenfalls können sich dort eine Dame und viele Herren jetzt fragen, ob sie in der Vergangenheit alles richtig gemacht haben.

Apropos „Alles richtig gemacht“: Am 17. April 2022 sprach EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in mehreren Interviews folgende Worte. „Die Sanktionen fressen sich Woche für Woche tiefer in die russische Wirtschaft".

Sie sei sich sicher, dass die aktuellen und kommenden Sanktionen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine „ausbremsen“ würden. Putin zerstöre mit dem Krieg sein eigenes Land. Fazit für von der Leyen. „Russlands Staatsbankrott ist nur eine Frage der Zeit."

Wie gesagt: das war am 17. April des Vorjahres. Es folgten Wochen und Monate, in denen in den USA und Europa Politik und Medien nicht müde wurden, den Untergang Russlands herbeizureden bzw. herbeizuschreiben.  

Anfang August zog eine Studie der amerikanischen Yale School of Management dann quasi eine erste wissenschaftliche Sanktionsbilanz. Ergebnis: Die Sanktionen westlicher Staaten hätten der russischen Wirtschaft „massiv geschadet“. Die Sanktionen hätten „nicht nur funktioniert“, sondern „die russische Wirtschaft auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt.“

Heute, Montag, wird das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche die Konjunkturzahlen für Osteuropa und Russland veröffentlichen.

Die russische Wirtschaft, die „vor dem Staatsbankrott“ steht und „auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt“ ist, ging im Vorjahr nicht um zehn Prozent, nicht um 20 Prozent, nein, auch nicht um 30 Prozent, sondern um 2,5 – zweikommafünf - Prozent zurück. Und heuer dürfte das russische BIP – halten Sie sich bitte fest - um drei Prozent sinken.

Zum Vergleich: Im Jahr 2020 brach die Wirtschaft in der EU um satte 5,9 Prozent ein. Aufgrund der unterschiedlichen, nicht abgesprochenen und manchmal auch widersprüchlichen Lockdowns in den einzelnen EU-Ländern. Vielleicht sollten wir also EU-Lockdown-Experten nach Russland einschleusen.

Übrigens: Die Inflation in Russland dürfte mit 5,4 Prozent heuer deutlich geringer ausfallen als in Österreich (6,5 Prozent erwartet).

Also: Alles richtig gemacht?

Einen schönen Montag wünschen Ihnen 

Wolfgang Unterhuber & das Wirtschaftsteam

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