Austria
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Sommergesprächsstoff

Wie soll in der Zeit unzähliger Krisen ein nationaler Schulterschluss erfolgen, wenn schon innerhalb der Parteien gekämpft wird?

von Birgit Braunrath

Wie unterhaltsam darf Politik sein? Ausgerechnet heute beginnen die "ORF-Sommergespräche". Sie sollen sommerliche Leichtigkeit, mitunter auch Persönliches vermitteln. Kaum vorstellbar, im August 2022.

Innerhalb der FPÖ werden soeben langjährige Gräben auf dramatische Weise sichtbar (schon Norbert Hofers Rückzug von der Doppelspitze war ja vielmehr Rivalitäts-Eingeständnis als Reha-Erkenntnis). Die SPÖ wird ihrer Bezeichnung Oppositionspartei vor allem dadurch gerecht, dass ihre parteiinterne Ost-Opposition mit verlässlicher Regelmäßigkeit querschießt. Und die ÖVP ist zurück in den Bünde-Länder-Schwitzkasten gekrochen und muss froh sein, wenn sie sich ihren aktuellen Vorsitzenden bis zu dessen Auftritt bei den Sommergesprächen am 5. 9. noch nicht wegobmanndebattiert hat.

Eine spannende Frage für die Sommergespräche wäre daher: Wie soll der in Krisenzeiten angeblich so dringend nötige parteiübergreifende Schulterschluss gelingen, wenn ein Schulterschluss bereits innerhalb der einzelnen Parteispitzen unvorstellbar ist?

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